Dormagen: Zukunft für „Haus der Familie“ gesichert

Die Stadt vereinbart mit dem Caritasverband weitere Zusammenarbeit. Ab August wird ein Seniorennetzwerk gegründet.

Dormagen. Die Arbeit im "Haus der Familie" der Caritas, Unter den Hecken44, wird auch in den nächsten zehn Jahren fortgesetzt. Der Caritasverband und die Stadt haben am Mittwoch einen entsprechenden Vertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren unterzeichnet. "In den ersten Jahren zahlen wir 340000 Euro, vertraglich haben wir vereinbart, dass die Summe abnehmen wird", sagt Gerd Trzeszkowski, Fachbereichsleiter Familie.

Der Rat hatte in seiner Sitzung vor den Ferien die Bezuschussung der Modelleinrichtung bis 2019 genehmigt. "Es war mir ein Anliegen, dass das Projekt auch in Zukunft gesichert ist. Denn die Arbeit der Einrichtung ist wichtig. Jeder Cent ist gut angelegt, denn es hilft dabei, langfristig Ausgaben im Bereich der Familienhilfe zu sparen", sagt Bürgermeister Heinz Hilgers.

1997 war die bestehende Caritasstelle erweitert sowie organisatorisch und konzeptionell weiterentwickelt worden. Mit Hilfe der Stadt und mit Fördergeld des Landes entstand das Haus der Familie des Caritasverbandes. Dort ist eine Vielzahl von familienorientierten Fachdiensten und Einrichtungen zusammengefasst: Das Spektrum reicht von flexiblen Erziehungshilfen über Schwangerschaftsberatung, die Erziehungs- und Familienberatungssstelle, die Familienpflege und die Vermittlung von Tagesmüttern bis hin zur Kindertagesstätte und dem Wohnmodell für Schwangere und junge Familien.

"Das Angebot in dem Haus wurde im Rahmen des landesweiten Ausbaus von Familienzentren als ,Best-practice-Einrichtung’ ausgezeichnet", erläutert Norbert Kallen, Geschäftsführer des Caritasverbandes im Rhein-Kreis. So ist Kernstück der Einrichtung die Vernetzung der Hilfen. "Schwangeren, Alleinerziehenden und jungen Familien kann eine zugeschnittene Unterstützung angeboten werden. Die Wege zu dem jeweiligen Beratungsangebot sind kurz", erklärt Kallen.

In einem weiteren Vertrag hat die Stadt mit dem Caritasverband den Aufbau eines Seniorennetzwerks vereinbart. Das Projekt soll zunächst drei Jahre laufen. "Wir wollen aktiven Menschen ab 55Jahren eine Plattform bieten, um mit anderen die Lebensphase ,Alter’ zu gestalten", erläutert Kallen. Es gehe nicht darum, Fahrten zu organisieren, sondern Menschen zusammenzuführen, die dann ihre Freizeit selbst planen. "Und damit wollen wir dann den sozialen Kontakt untereinander fördern."

Sozialarbeiter Heinz Schneider wird das Projekt für die Caritas umsetzen. Er hat bereits ein Seniorennetzwerk unter dem Motto "Ich für mich, mit anderen, für andere" in Neuss aufgebaut. Dort haben sich 23Interessengruppen gebildet.

"Das Projekt ist offen, das bedeutet, dass auch das Diakonische Werk und die Arbeiterwohlfahrt eingebunden sind und von der städtischen Seniorenbeauftragten koordiniert wird", erklärt Trzeszkowski. Startschuss für das Projekt ist der 19. August.