Dormagen: Freundin im Streit angezündet?

Gericht: Freitag sagte das Brand-Opfer vor dem Richter aus: Ihr Ex-Freund sei immer wieder ausgerastet.

Dormagen/Düsseldorf. "Er konnte einfach nicht akzeptieren, dass ich die Beziehung beenden wollte." Mit diesen Worten erinnert sich die 20-jährige Nadine S. (Name von der Redaktion geändert) daran, wie sie nur knapp einem Brandanschlag entronnen war. Ihr Ex-Freund (36) soll die junge Frau im Januar in der Stadtbibliothek am Marktplatz mit Benzin überschüttet und versucht haben, sie anzuzünden. Die 20-Jährige konnte auf die Straße flüchten, der Angreifer folgte ihr.

Dort soll er erneut mit einem Molotow-Cocktail geworfen haben, das Gemisch explodierte und verbrannte das Bein von Nadine S. Anschließend soll er ihr ein Messer in den Rücken gerammt haben. Weil ein Zeuge eingegriffen hatte, flüchtete der mutmaßliche Täter anschließend nach Hause, wo er von der Polizei verhaftet wurde.

Vor dem Landgericht, wo er sich wegen versuchten Mordes verantworten muss, legte er ein Geständnis ab: "Ich bin mit der Trennung nicht fertig geworden", sagte er. Das bestätigt die 20-Jährige, die inzwischen eine Ausbildung zur Dachdeckerin begonnen hat: "Er hat mir ständig gedroht." Seit Silvester habe man sich kaum gesehen - lediglich per Kurzmitteilungen über das Handy habe sie mit ihm Kontakt gehabt.

Die junge Frau auf der Zeugenbank wirkt überaus selbstbewusst. Bereitwillig lässt sie sich von den Kamerateams filmen. Bei ihrer Zeugenvernehmung selbst bleibt sie sachlich, Emotionen zeigt sie kaum.

Der Prozess wird fortgesetzt, das Urteil soll am 12. Oktober verkündet werden.