Grevenbroich: Parkplatzmisere wird Thema für die Politik

Anwohner sind besorgt: Wenn das Ärztehaus kommt, fehlen Parklücken.

Grevenbroich. Mitglieder des Bauausschusses, des Planungsausschusses sowie Vertreter des Krankenhauses haben sich zu einem Ortstermin an der Montanusstraße/Ecke Ziegelkamp getroffen, um sich die aktuelle Parkplatz- und Verkehrssituation anzuschauen. Anwohner hatten sich über zu viel Verkehr beschwert und befürchten weitere Verschlimmerung, wenn das Krankenhaus seine medizinische Versorgung ausweitet.

"Ich war extra eine Stunde früher hier und stelle fest, dass der Zustand nicht so gravierend ist wie beschrieben", bemerkte Peter Gies (SPD). In der Tat waren zum Zeitpunkt des Ortstermins etliche Stellplätze an der Montanusstraße frei und es fuhren nur wenige Autos durch die Schrankenzufahrt des Krankenhauses. Für die größte Lärmbelästigung sorgten stattdessen einige Mofafahrer, die mit ihren knatternden Maschinen den angrenzenden Schleichweg nach Wevelinghoven nutzten.

Nach einem Antrag der UWG hatte man diesen Termin anberaumt, denn in der heutigen Bauausschusssitzung wird die Parkplatzsituation Thema sein, wenn es um das geplante Ärztehaus gehen soll. Krankenhausdirektor Hubert Retzsch nimmt die Sorgen der Anwohner ernst: "Uns liegt viel am nachbarschaftlichen Verhältnis und wir wollen die Situation nicht verschärfen." Mit dem Ausbau des Krankenhauses, der mit der Eröffnung der neurologischen Praxis am 1. August seinen Anfang nahm und mit dem derzeit entstehenden radiologischen Zentrum vermutlich am 1. April 2008 fortgesetzt wird, soll deshalb auch eine größere Anzahl an Parkplätzen kommen. Zudem ist ein Ärztehaus geplant.

"Derzeit haben wir 240 Stellplätze und liegen somit 42 Plätze über dem momentanen Bedarf", rechnete Klaus Mais, Leiter des Finanz- und Rechnungswesens, aus. Nach der Eröffnung von neurologischer Praxis, radiologischem Zentrum und dem Ärztehaus mit mindestens fünf Fachärzten fehlen dem Krankenhaus bei mittlerer Auslastung 14 Plätze, bei maximaler Auslastung 143 Plätze. "Wir sind bereits im Gespräch mit vier bis fünf Fachärzten und warten noch auf zwei Ankermieter, an denen sich der benötigte Flächenbedarf einer möglichen Tiefgarage berechnen wird", erklärt Retzsch.Die Tiefgarage des Ärztehauses soll an die bereits vorhandene unterirdische Garage angeschlossen werden. Man habe zudem die Parkgebühren an das Parkhaus des Montanushofs angeglichen, weil immer wieder der Parkplatz des Krankenhauses für den Einkaufsbummel im Shoppingzentrum genutzt werde. "Wir haben das an den Einkaufswagen bemerkt, die wir in den Montanushof zurückfahren mussten", schmunzelt Retzsch.