Wettbewerb: Ein Dach aus Papier und Pappe

Nachdem sie Brücke und Turm gebaut haben, geht es an den Schulen nun um ein Hallendach.

Kaarst. Das Projekt klingt einfach. Baue ein Dach, das das Vielfache seines Eigengewichts tragen kann. Doch das Schwierige: Die Konstrukteure sind weder Architekten noch Ingenieure sondern Schüler fünf Kaarster Schulen, ihr Material nicht Holz und Stahl sondern Pappe und Papier. Und die Maße sind auch nicht eben die für ein Dach üblichen: 39 mal 39 Zentimeter Kantenlänge sind vorgeschrieben, die Höhe darf 15 Zentimeter nicht überschreiten, und das Gewicht ist auf maximal 230 Gramm festgelegt.

"Nach dem großen Brückenbauwettbewerb und dem Turmbauprojekt stellen wir nun den Schülern die Aufgabe, ein Dach zu bauen", sagt Hanno Zyprian. Er ist Statiker und seit Jahren darum bemüht, bei Schülern mit derlei Wettbewerben die Lust an der Ingenieurwissenschaft zu wecken. "Bei einer Brücke und einem Turm wirkt die Belastung in eine Richtung, bei einem Dach in zwei Richtungen", sagt der Ingenieur. "Deshalb ist die Aufgabe diesmal etwas schwieriger."

Um das zu ermitteln, entwickeln Schüler des Georg-Büchner-Gymnasiums eine von Vorgängern entwickelte Computersoftware weiter. Der Rechner ist mit einer Waage gekoppelt, auf der beim großen Belastungstest in der Rathausgalerie am 10. November das Dach solange belastet wird, bis es einkracht. Die Software hält die Maximalbelastung eindeutig fest.