Friedhofsbetrieb: Mehr Bestattungen in Urnen

Im vergangenen Jahr wurde ein leichter Überschuss erzielt.

Neuss. Sie sind Orte der Einkehr und Trauer, vielleicht auch Areale der Besinnung, parkähnliche Ziele für den Spaziergänger - und für die Stadt auch Objekte der neuen Finanzwirtschaft. Die 14 städtischen Friedhöfe, geführt wie ein kommunaler Eigenbetrieb, stehen in der Zahlenwirtschaft gut da. Gestern legte die Stadt den Jahresabschluss 2006 für ihre Friedhöfe vor.

Zum 1. Januar des vergangenen Jahres war - wie für jegliches Vermögen in städtischem Besitz - erstmals der Wert der Friedhöfe festgesetzt worden. Ein schwieriges Unterfangen wie zum Beispiel auch bei Straßen oder Parks: Ein Friedhof hat einen Wert, doch der lässt sich kaum "vermarkten". 56 Millionen Euro Vermögen, so hat es die Stadt errechnet und ein Wirtschaftsprüfer bestätigt, bedeuten die Friedhöfe im Haushaltsplan der Stadt. In diesem besonderen Fall ergibt sich, dass sich die Bilanzsumme fast vollständig mit dem Anlagevermögen, dem Grundbesitz, deckt.

Zum Jahresende 2006 hatte der Friedhofsbetrieb einen Gewinn in Höhe von etwa 67 000 Euro erwirtschaftet. Der fließt nun in die nächste Gebührenkalkulation mit ein. Da fällt es der Stadt leicht zu loben: Eine besonders wirtschaftliche Betriebsführung attestiert die Verwaltung ihrem Eigenbetrieb, und es bleibe weiterhin das Ziel, die Gebühren stabil zu halten.

1258 Mal wurde im vergangenen Jahr ein Verstorbener auf einem städtischen Friedhof bestattet, eine gegenüber 2005 fast unveränderte Zahl. Geändert hat sich allerdings der Anteil der Urnenbestattungen: Auch in Neuss steigt dieser Prozentsatz weiter an, er lag im vergangenen Jahr bereits bei über einem Drittel (2005: knapp 30 Prozent). Besonders die pflegefreie Rasengemeinschaftsgrabanlage aus dem Hauptfriedhof wurde genutzt.