Dormagen: Kultur - Traum von Kleinkunstbühne in Zons erfüllt
Beate Rademacher und Karsten Vorwerk begeistern mit ihrem frivolen Programm.
Dormagen. "Nach 30 Jahren auf Bühnen in ganz Deutschland habe ich mich nach einer eigenen Spielstätte gesehnt." Für Beate Rademacher ist dieser Traum von der Kleinkunstbühne nun im Gasthaus "Zum Stern" in Zons in Erfüllung gegangen.
"Rademachers Sternstunden" heißt der Titel, unter dem sie mit ihrem Partner Karsten Vorwerk Comedy und Kabarett, Chanson und Jazz präsentiert. Die Aufführungen des Bühnenprogramms "Das Hohelied der Triebe" verliefen so gut, dass bis Ende des Jahres das weitere Programm steht.
"Bis September werden wir auch die Termine für 2009 planen", so die Künstlerin. Dass es bereits andere Theater- und Kleinkunstbühnen in Zons gab, ist Beate Rademacher durchaus bekannt, doch sie vertraut auf ihr Können und ihre 30-jährige Bühnenerfahrung.
Fernsehen, Theater, Firmengalas, kleine Bühnen, große Säle, Beate Rademacher kam viel in Deutschland herum. Doch mit der Zonser Bühne hat sie ihr erstes eigenes Projekt, bei dem sie nicht nur Akteurin ist, sondern die gesamte Organisation von der Werbung bis zur Dekoration übernimmt.
Das Programm "Das Hohelied der Triebe" wurde allerdings nicht extra für Zons geschrieben, sondern wurde als "Best of" bereits im Kölner "Senftöpfchen" gezeigt. Per Zufall kam das Duo in die Zollfeste. "Ich kenne Zons schon länger und hatte im Frühjahr einen Ausflug hierhin gemacht", erzählt Rademacher. Dabei sei sie ins Gespräch mit einer Ladenbesitzerin gekommen, die ihr vom Saal des "Stern" erzählt hatte, in dem bereits Aufführungen anderer Theatergruppen stattgefunden hatten.
Mit dem "Hohelied der Triebe" erwartete die Zuschauer am Samstag allerdings ein Programm, wie es sicherlich nicht sehr häufig in Zons zu sehen ist. Wie der Programmtitel und das Plakat mit Rademacher im Lederminirock erahnen lassen, geht es lasziv und manchmal deftig zu. Dabei setzt das Duo nicht auf vulgäre Worte und grobschlächtige Inszenierung, sondern bringt das Publikum mit markigen Sprüchen zum Lachen und zeigt eine Bandbreite von subtil bis schrill, von frecher Albernheit bis operngleicher Eleganz.
Rademacher schlägt in zweimal 50 Minuten den Bogen von verzwickten Verwandtschaftsverhältnissen über eine Parodie der Familienministerin, Udo Lindenberg und Dolly Buster. Auch das Publikum im Alter von 20 bis 70 Jahren ließ sich zum Mitmachen animieren, tanzte im Tütü als Pausenclown den "Schwanensee" oder sang im Chor den Kriminaltango.
Bis Ende des Jahres verspricht das Programm der kurvenreichen Diva und des virtuosen Pianisten an mehreren Samstagen im Monat kurzweilige Unterhaltung, zusätzlich mit Gastauftritten von Hubertus Tölle, Barbara Ruscher und Winfried Bode im Oktober, November und Dezember.