Dormagen. Ein Haus für Horrem solle hier entstehen, waren sich die Redner bei der Grundsteinlegung und dem Richtfest des Seniorenzentrums Markuskirche einig. Der Komplex aus vier Häusern mit insgesamt 4300 Quadratmeter soll Platz bieten für 80 Senioren in betreuten Wohngemeinschaften, aber auch für einen Andachts- und Veranstaltungsraum der evangelischen Kirchengemeinde und die Pflegestation der Diakonie, die derzeit in der Ostpreußenallee untergebracht ist. "Wir wollen nicht nur mit dem Namen des Seniorenzentrums einen Bezug zu früher wieder herstellen, sondern werden auch den Grundstein der alten Kirche mit dem neuen zusammen einbauen", sagte Günter Türck, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Rhein-Kreis Neuss als Vertreter des Bauherrn. Er erinnert an den emotionalen Moment vor fast einem Jahr, am 13. August, als in der Markuskirche der letzte Gottesdienst gefeiert wurde. Nachdem sich die evangelische Kirche 2003 entschieden hatte, die Markuskirche zu schließen und das Gelände zu verkaufen, hieß es an diesem Tag Abschied nehmen für die Gemeindemitglieder. Einige Wochen später kamen die Bagger und rissen die 34 Jahre alte Markuskirche ab. In dem neuen Seniorenzentrum sollen Altar, Taufbecken, Kreuz und Fenster an altem und neuem Platz stehen. Das Grundstück ist mittlerweile nicht mehr wieder zu erkennen und auch einige der Gemeindemitglieder haben ihre Ansichten geändert, so berichtet Frank Picht als Vorsitzender des Presbyteriums der Evangelischen Gemeinde: "Eine ältere Dame sagte mir vor mehr als einem Jahr, wenn die Markuskirche abgerissen würde, käme sie nicht mehr hier her. Das ich sie heute hier begrüßen darf, freut mich sehr." Nicht die Behörden, sondern die Wünsche der Nachbarn und die städtebauliche Situation hätten den Baubeginn über drei Jahre verzögert, berichtete auch der Architekt des Projekts von anfänglicher Skepsis. Walter Maier vom Architektenbüro Scherer, Maier und Partner: "Die Höhe des Gebäudes, die Verkehrsleitung und der Zugang für die Anlieferer sorgten für die größten Probleme in der Abstimmung." "Einen gute nachbarschaftlichen Kontakt" wünschten demnach alle der Redner. "Es ist wichtig, eine Heimat zu schaffen", sagte der stellvertretende Landrat Hans-Ulrich Klose und das Seniorenzentrum sei "die Verwirklichung der seit Jahren im Kreis praktizierten Politik." Bürgermeister Heinz Hilgers appellierte daran, Kindergärten, Schulen, Spielplätze, Behindertenwohnheime und eben auch Seniorenzentrum nicht an den Rand der Wohngebiete zu verdrängen: "Sie gehören mitten ins unsere Stadtteile, denn sie sind unser Leben." Rund 50 Anfragen für die 80 Plätze im Seniorenzentrum gebe es bereits, sagt Bernd Gellrich, Geschäftsführer der Diakonie im Kreis. Anfang 2008 kann der Einzug in den 6,6 Millionen teuren Bau voraussichtlich von statten gehen. Etwa 60 Personen werden die jeweils um eine Küche gruppierten Wohngemeinschaften in ihrer Selbstständigkeit unterstützen, medizinisch versorgen und in der Caféteria bedienen und den großen Garten pflegen.
Dormagen: Richtfest für neues Seniorenzentrum
Der Komplex aus vier Häusern mit insgesamt 4300 Quadratmeter soll Platz für 80 Senioren in betreuten Wohngemeinschaften bieten.
12.08.2007
, 00:00 Uhr