Dormagen: Schüler schalten auf Sparflamme
Umwelt: Neun Dormagener Schulen nehmen an einem Projekt teil, bei dem eingesparte Energiekosten zum Teil ausgezahlt werden.
Dormagen. Neun Dormagener Schulen lassen sich für ihr Energiesparen künftig belohnen. "Fifty-Fifty" heißt die Vereinbarung, die zwischen den Schulen und der Stadt unterzeichnet wurde. Die Stadt verpflichtet sich darin, die Hälfte der ab 1. Januar eingesparten Energiekosten an die Schulen auszuzahlen.
Etwa eine Million Euro werden jedes Jahr für den Energieverbrauch an den Schulen im Stadtgebiet aufgewendet, rechnete Betriebsleiter Jürgen Mrohs von der städtischen Gebäudewirtschaft aus. Die Hälfte der Schulen im Stadtgebiet haben sich für die Kooperationsvereinbarung entschieden und könnten etwa zehn Prozent ihrer Kosten einsparen. Eine lohnende Angelegenheit, doch warum haben nicht alle Schulen unterschrieben?
Eine mögliche Antwort gibt Jürgen Reith vom Umweltteam der Stadt: "1994/95 lief ein ähnliches Projekt, allerdings wurde damals nicht der vereinbarte Anteil an die Schulen ausgezahlt, sondern wegen der drohenden Finanzprobleme der Stadt nur ein geringer Teil." Die Glaubwürdigkeit habe damals sehr gelitten, erinnert sich Bürgermeister Heinz Hilgers.
Mit dem von Schulleitung und Stadtverwaltung unterzeichneten Vertrag sollen solche Fehler dieses Mal vermieden werden. Nun sind die Schüler, Lehrer und auch die Hausmeister gefragt, effektive Ideen zum Energiesparen zu entwickeln. Die Raumtemperatur in den Klassen um ein Grad zu senken spart bereits sechs Prozent Heizenergie, Stoßlüften statt Dauerlüften und das Löschen des Lichts in unbenutzten Räumen lohnt sich zusätzlich.
Energieberater der Energieversorgung Dormagen (EVD) werden in den nächsten Wochen bei einem Rundgang versteckte Energiefresser aufspüren und nützliche Tipps geben. Die EVD hat zudem 150 Thermostate gesponsert. Einige Schulen denken über die Gründung von Energie-AGs nach und werden die Schülervertretung mit einbeziehen. Auch für den verringerten Wasserverbrauch sollen die Schulen belohnt werden und erhalten 50 Prozent der eingesparten Kosten.
Die Ausschüttung erfolgt auf der Basis der durchschnittlichen Verbrauchswerte der vergangenen Jahre. Verbesserungen der Energiebilanzen, die durch modernere Technik oder bauliche Veränderungen erreicht wurden, werden ebenfalls - wie höherer Energieaufwand durch strenge Wintertage - herausgerechnet.