Wichtiger Schritt für Sanierung der Mühle

Denkmalschutz: Ein neuer Förderverein hat sich gegründet und bei der NRW-Stiftung Geld beantragt.

Dormagen. Das Wahrzeichen von Zons, die Mühle aus dem 15. Jahrhundert, muss wie berichtet dringend saniert werden. Der Stein bröselt, aufgesprengt von den Wurzeln der Sträucher und Bäumchen, und zudem muss die Mühlentechnik in Stand gesetzt werden. Nach zwei Jahren Stillstand wurde im Sommer dieses Jahres die Flügelwelle wieder in Gang gesetzt - für weitere Arbeiten fehlt jedoch das Geld.

Ein neu gegründeter Verein will nun helfen, rund 247 000 Euro für die Instandsetzung aufzutreiben. 89 219 Euro sollen für die Mühlentechnik verwendet werden, 135 317 Euro werden für Reparaturarbeiten am Mühlenturm gebraucht. Weil es vom Land die seit 2003 erwarteten Fördermittel laut NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke nicht vor 2010 geben wird, wuchs mit Stadtkämmerer und Kulturdezernent Ulrich Cyprian die Idee, die NRW-Stiftung um Hilfe zu bitten. "Wenn die Stiftung die Sanierung zur Hälfte fördert, gibt die Stadt die andere Hälfte dazu", hatte Cyprian versprochen.

Voraussetzung für den erfolgreichen Antrag der Fördermittel ist allerdings, dass er von einem gemeinnützigen Verein gestellt wird.

Der wurde nun mit dem "Förderverein Denkmalschutz Stadt Zons" gegründet. Er hat bei der NRW-Stiftung 112 268 Euro beantragt.

Der Vorstand des neuen Vereins setzt sich zu gleichen Teilen aus Mitgliedern der beiden Kulturvereine aus Zons zusammen: Vorsitzender ist Hermann Kienle, bekannt als Nachtwächter und Stadtführer, der durch seine Tätigkeit als Denkmalschutzbeauftragter der Stadt von 1975 bis 1984 die nötige Erfahrung mitbringt.

Geschäftsführer des neuen Vereins ist Kollege Jürgen Reith, derzeitiger Denkmalschutzbeauftragter in Dormagen. Den stellvertretenden Vorsitz teilen sich Jürgen Waldeck vom Heimat- und Verkehrsverein und Karl-Heinz Stumps von den Kultur- und Heimatfreunden.

Dass einer der beiden Kulturvereine die umfangreichen Sanierungsarbeiten als Bauträger alleine bewältigen könnte, halten beide für nicht möglich. "Das übersteigt unseren Rahmen", sagt Stumps. Waldeck wiegelte als Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins ebenfalls ab: "Wir sind bereits am Rande unserer Kapazitäten und haben unsere Gemeinnützigkeit noch nicht."

Wenn die Sanierung der Mühle als wichtigstes Ziel abgeschlossen ist, soll die Westmauer saniert werden. Geplant ist dann eine durch Sponsoren finanzierte Renovierung des Wehrganges zwischen Mühle und Wach-Stübchen, damit dieser Teil der Mauer wieder begehbar wird.

Nicht nur für die Mühle, auch für die anderen historischen Anlagen und Gebäude will sich der Verein einsetzen. Mit einem Euro Mitgliedsbeitrag pro Monat kann jeder dieses Vorhaben unterstützen.

Kontakt Hermann Kienle, 2 02133/ 33 40.