Kunstpremiere für die Schüler
Ausstellung: Erstmals werden in der Villa Erckens Bilder von Oberstufenschülern ausgestellt. Die Werke der Zwölftklässler drücken Gefühle aus.
Grevenbroich. Leuchtendes Grün, darauf Kontraste aus Pink und Gelb. "Das Bild passt zu der Schülerin, die es gemalt hat", sagt Konrad Arndt, stellvertretender Schulleiter des Pascal-Gymnasiums. Die Malerin des Werkes, Jil Bürger, schaut zunächst ein bisschen fragend. "Es zeugt von Ästhetik und einer gewissen Extrovertiertheit", erklärt Arndt.
Jil Bürger ist eine von 22 Schülern des Kunst-Grundkurses der Jahrgangsstufe 12. Mit Kunstlehrer Heinz-Josef Homann und dem Fachbereichsleiter Kultur der Stadt, Stefan Pelzer-Florack, hat der Kurs eine Ausstellung auf die Beine gestellt. "Abstraktion in der Malerei" war das Thema, das die Jugendlichen in ihren Werken mit Acrylfarben auf Leinwand umsetzen sollten.
Das Außergewöhnliche: Die Kunstwerke der Schüler werden nicht in der Schule ausgestellt, sondern haben ihren Platz in einem lichtdurchfluteten Dachgeschoss-Raum der Villa Erckens gefunden. Dort sind sie ab sofort zu sehen - und wirken als Gesamtheit fast wie das Werk eines großen Künstlers. "Wenn die Bilder auf dem Schulflur hängen, geht man einfach daran vorbei. So bekommen sie eine andere Bedeutung", sagt Homann.
Die Idee für die Ausstellung kam durch Pelzer-Florack zustande. "Wir möchten mit unserem Angebot auch Jugendliche ansprechen", erklärt der Fachbereichsleiter. "Deshalb habe ich Herrn Homann angesprochen."
Kunstlehrer Homann jedenfalls ist zufrieden: "Es sind Werke auf einem passablen Niveau entstanden, in denen viel vom Wesen der Schüler steckt." Sie zu bewerten sei natürlich schwierig gewesen. "Ich habe auf die Ausgewogenheit geachtet, darauf, ob im Bild durch Kontraste eine Spannung entsteht", nennt er zwei Kriterien.
Sowohl für ihn als auch für den Fachbereichsleiter ist eine solche Ausstellung eine Premiere. Homann kann sich gut vorstellen, so etwas noch einmal mitzumachen. "Vielleicht gehen die Schüler demnächst auch anders an Ausstellungen heran, weil sie nun selbst eine mitgemacht haben", sagt der stellvertretende Schulleiter Arndt. Und auch Pelzer-Florack hofft, Ausstellungen, die junge Leute ansprechen, demnächst öfter anbieten zu können.
Die Jugendlichen scheinen sich jedenfalls wohl zu fühlen - so ein bisschen wie professionelle Künstler. Und gut die Hälfte von ihnen kann sich gut vorstellen, ihre Werke zu verkaufen. "Das kommt natürlich auf den Preis an", scherzt einer von ihnen.