Grevenbroich: Der Tagebau im Überblick

Führung: Viertklässler weihten das neu gestaltete Infozentrum am Tagebau Garzweiler ein.

Grevenbroich. Ordentlich aufgereiht stehen die Schüler der vierten Klasse der Gemeinschaftsgrundschule in Frimmersdorf um einen Glaskasten, der ein Tagebaumodell umschließt. Straßen, Grünflächen, Kraftwerke, aber auch eine Kohlegrube sind erkennbar. Dieses Modell ist Teil des modernisierten Informationszentrums des Tagebaus Garz- weiler an der Erftstraße 111 in Grevenbroich.

Vor eineinhalb Jahren hat RWE Power mit den Planungen für das neue Besucherzentrum begonnen, innerhalb der vergangenen Wochen wurden die Ideen mit Hilfe von Bau- und Elektroabteilung, einem externen Modellbauer und einer Gestaltungsagentur umgesetzt. Gestern weihten die Grundschulklasse und Grevenbroichs Bürgermeister Axel Prümm die beiden Räume ein. "Das Modell gefällt mir gut - mit den Kraftwerken", sagt der neunjährige Adriano. Das findet auch Jasmin (9), auch wenn sie es etwas vorsichtiger formuliert: "Die Miniaturdarstellung ist ganz gut."

Etwa 40 000 Besucher schauen sich jedes Jahr den Tagebau an. "Und es werden immer mehr", sagt Lutz Kunde, Leiter des Tagebaus Garzweiler. 40 Besuchsgruppenleiter führen angemeldete Gruppen wie Schulklassen durch das Braunkohle-Revier.

Unterdessen werden die Kinder in den Vorführsaal geführt. Kleine Lämpchen lassen die Decke wie einen Sternenhimmel erscheinen, 50 Holzsitze sind wie in einem Hörsaal hintereinander angeordnet. Im vorderen Teil des Raums hängt eine Leinwand. "Hier können Präsentationen und Filme vorgeführt werden", erklärt Felicia Sigglow, Koordinatorin der Besucherbetreuung.

"Die moderne Gestaltung soll eine gemütliche Atmosphäre schaffen. Außerdem ist es wichtig, dass wir die Dinge anschaulich erklären können", sagt sie. Das Modell im Eingangsbereich, bei dem bestimmte Bereiche per Knopfdruck beleuchtet werden können, große Informationstafeln und der Vorführraum ermöglichen das. Bis vor kurzem waren die 100 Quadratmeter im Infozentrum ganz in braun gehalten. "Das alles war aus den 80er und 90er Jahren und ziemlich angestaubt", sagt Kunde. "Außerdem war das Tagebaumodell veraltet", ergänzt Sigglow.

Doch für Führungen ist das Besucherzentrum erst der Ausgangspunkt. "Ich bin gespannt, wie’s weitergeht", sagt Florian (9), bevor er, seine Lehrerin, die Besuchsgruppenleiterin und seine Mitschüler das Gebäude verlassen. Denn nun werden sie den echten Tagebau mit einem Bus erkunden.