Six Day Night in Kaarst: Der große Traum von der Tour

Der 17-jährige Maurice Calles gehört zu den großen Talenten des Deutschen Radsports. Morgen startet er bei der Six Day Night im Sportforum Kaarst-Büttgen.

Kaarst. "Da geht ein Traum in Erfüllung. Das ist für mich der absolute Höhepunkt." Maurice Calles gerät richtig ins Schwärmen, wenn er an Freitagabend denkt. Dann feiert der 17-jährige Radfahrer seine Premiere bei der Six Day Night in Kaarst. Zum ersten Mal wird er mit den ganz Großen der Zunft über die Bahn rollen. Gemeinsam mit seinem 21-jährigen Kollegen Michael Arends wird er im Team "WZ Express" starten.

"In diesem Jahr habe ich mich auf die Bahn konzentriert", erzählt Calles, der aus Bergheim kommt und für den RRC Günter Köln-Longerich fährt. Mit Erfolg: Das Talent wurde Dritter bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Mexiko. Außerdem ist er schon zweimal Deutscher Vizemeister auf der Bahn geworden. "Und jetzt noch die Six Day Night. Das rundet eine tolle Saison ab", freut sich der Schüler auf seinen Auftritt im Sportforum.

"Eigentlich wollte ich ja Ringer werden", antwortet der Bergheimer auf die Frage, wie er zum Radfahren gekommen ist. "Vor neun Jahren hat mich dann ein Freund meines Vaters zum Rad gebracht. Sein Sohn war bereits aktiv. Bei meinem ersten Rennen bin ich direkt Zweiter geworden." Von da an habe es für ihn nur einen Traum gegeben - Radprofi zu werden.

An diesem Traum arbeitet Maurice täglich sehr hart. "Wenn ich aus der Schule komme, geht es nachmittags direkt aufs Rad", berichtet er. In der Woche kommen je nach Trainingsplan 400 bis 600 Kilometer zusammen. "Ich muss schon einiges in Kauf nehmen. Es bleibt zum Beispiel wenig Zeit, um Freunde zu treffen." Wenn es mit der Radkarriere klappen soll, müsse das aber so sein.

Zum leidigen Thema Doping hat das hoffnungsvolle Talent auch eine Meinung: "Das ist alles ganz schlimm. Das macht den Sport kaputt." Für seine älteren Kollegen, die immer noch erwischt werden, habe er gar kein Verständnis. "Viele haben es anscheinend immer noch nicht kapiert, dass jetzt Schluss sein muss."