Barrierefrei in Grevenbroich: An der Coens-Galerie ist für Rollis Schluss
Eine Tour durch die Stadt zeigt, dass es in Grevenbroich an vielen Stellen Hindernisse für behinderte Menschen gibt.
Grevenbroich. Rumms. Beim Überqueren der Abwasserrinne, die entlang der Kölner Straße verläuft, bleibt der Rollstuhl stecken, der Rollstuhlfahrer kippt nach vorne. Beim dritten Anlauf klappt’s dann endlich - die Rinne ist überwunden. Doch das nächste Hindernis ist nicht weit: Der Eingang zur Apotheke ist durch eine wenige Zentimeter hohe Stufe abgesetzt. Allein kommt ein Rollstuhlfahrer da nicht hoch.
"An dieser Stelle ist es für mich schon wieder schwierig", sagt Monika Gernt. Sie ist mit ihrem Blindenstock an einem Fahrrad hängen geblieben, das an einem Laternenmast auf der gepflasterten Abwasserrinne an der Kölner Straße steht. "Ich nutze die Rinne, um mich zu orientieren", erklärt sie. "Aber an vielen Stellen haben die Geschäfte sie zugestellt." An einem Jeansladen steht ein Kleiderständer darauf, vor der Apotheke ein Hinweisschild.
"Oft sind es nur Kleinigkeiten, die verändert werden müssen, um die Stadt behindertenfreundlicher zu machen", sagt Gregor Wiedenhus vom Reha-Team West. Er selbst sitzt im Rollstuhl. "Und es sind nicht nur Behinderte, die Schwierigkeiten haben - auch ältere Menschen oder Mütter mit Kinderwagen sind davon betroffen", gibt er zu bedenken.
Das Fazit des Tages ist: Es gibt noch viel zu tun. "Aber wir sind auf einem guten Weg", sagt Sozialdezernent Frank Bätge. "Neue Bauten wie die katholische Hauptschule sind schon behindertengerecht - und bei weiteren Neubauten werden wir direkt darauf achten." Die Beobachtungen des Experiments wird die Behindertenbeauftragte Häke nun auflisten, damit bald Abhilfe geschafft werden kann.