Stadtwerke vor Fusion

Neuss und Krefeld: Aufsichtsrat stimmte am Donnerstag noch nicht zu.

Neuss. In Krefeld ist die Angelegenheit entschieden, in Neuss war gestern eine wichtige Hürde zu nehmen: In einer Sondersitzung beriet der Aufsichtsrat über die Fusion der Stadtwerke Neuss und Krefeld. Auf Vorschlag des Vorsitzenden Jörg Geerlings beschloss das Gremium gestern allerdings nicht. Nach nochmaliger Beratung in den Fraktionen wird sich der Aufsichtsrat nun auf einer weiteren Sondersitzung unmittelbar vor der nächsten Ratssitzung am 26. Oktober entscheiden.

Es geht vor allem um die Entsorgung, war doch ein heftiger Streit über die Neubewertung der Entsorgungsgesellschaft EGN ausgebrochen, die Krefeld einst von RWE gekauft hatte. Von gut 100 Millionen Euro war man anfangs ausgegangen, dann wurde der Wert von Krefelder Seite mit 170 bis 200 Millionen Euro angegeben. Entsprechend hätte sich die "Zuzahlung" für die Neusser erhöht, denn wie beim Versorgungsbereich wollen die Neusser Stadtwerke auch an der EGN mit einem Anteil von 25,1 Prozent einsteigen.

Gestern Abend nun lag den Aufsichtsratsmitgliedern ein Kompromissvorschlag vor. Die Neusser Seite erkennt demnach grundsätzlich den Wert von etwa 170 Millionen Euro für die EGN an. Die gegenüber der 100-MillionenMarke höhere Zuzahlung von 15 Millionen Euro soll erst nach der Vorlage von drei Jahresergebnisse gezahlt werden, für diese Zeit garantieren die Krefelder die volle Gewinnbeteiligung.

Um bei der Fusion generell die Beteiligung von 25,1 Prozent zu erreichen, müsste die Stadtwerke Neuss GmbH nun 13 Millionen Euro auf den Tisch legen - sowie später die 15 Millionen für die EGN-Beteiligung.

Die Entscheidung fällt nun am 26. Oktober in Aufsichtsrat und Rat. Die Mehrheit der CDU steht offensichtlich, auch die Grünen sind wohl nicht abgeneigt. Die Fusion soll zum 1. Januar 2008 greifen.