Dormagen: Spezielles Fitnesstraining für Feuerwehrleute
Rettungskräfte sollen möglichst bis zum Pensionsalter eingesetzt werden.
Dormagen. Das vor einiger Zeit von der Stadt Dormagen geplante Modell "Rente für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute" stieß bei den Kameraden selbst auf wenig Resonanz. Statt einer finanziellen Vergütung für geleistete Dienste wollen sie lieber etwas anderes: Fitness.
Auch die Feuerwehr müsse sich dem demographischen Wandel stellen und habe zudem Nachwuchsprobleme, so dass es für die Wehren immer wichtiger werde, dass die verbliebenen Kräfte auch bis zum Pensionsalter von 63 Jahren möglichst fit bleiben, so heißt es in der Begründung zur jüngsten Sitzung des Hauptausschusses.
Auch die ehrenamtlicher Retter sind vor Zivilisationskrankheiten nicht gefeit. "Neben dem Wandel in der Altersstruktur trifft die Feuerwehr erschwerend der gesellschaftliche Trend des Bewegungsmangels und der zunehmenden gesundheitlichen Beeinträchtigung durch mangelhafte Ernährung", erläutert der Erste Beigeordnete und Feuerwehr-Dezernent Ulrich Cyprian.
Professionelle Firmen sollen die Feuerwehrleute dabei unterstützen, eine ausreichende körperliche Fitness zu entwickeln, um die schwere körperliche Arbeit leisten zu können, die im Notfall von ihnen gefordert wird.
Krafttraining, um mit den schweren Anzügen, Schläuchen und Gerätschaften hantieren zu können, Ausdauer, um schwer beladen und mit Atemschutzmaske Treppen erklimmen und Schutthaufen entfernen zu können. Letztlich soll die körperliche Verfassung gestärkt werden, um allen Belastungen Stand halten zu können - all dies soll Thema der Fitnessberatung sein.
Die auf diesen Sektor spezialisierten Firmen haben zudem für die Lebensretter Konzepte entwickelt, die auch Ernährungsberatung über einen längeren Zeitraum beinhalten.
Im Hauptausschuss wurde jüngst beschlossen, den Haupt- und Ehrenamtlern diese Fitnessberatung anzubieten. Den Feuerwehrleuten vorgestellt wurde das Konzept von einer Firma, die sich auf Feuerwehren spezialisiert hat. Cyprian will aber auch örtliche Anbieter ansprechen. Die Firma rechnet mit einer Beteiligung von 80 Prozent der Feuerwehrleute - mit steigender Tendenz.
Zunächst wurden die Kosten für 100 Teilnehmer, jeweils zur Hälfte aus Haupt- und Ehrenamt, veranschlagt. Diese belaufen sich auf rund 20 000 Euro. Für 2009 rechne man mit 40 000 Euro, in den Folgejahren mit 50 000 Euro. Der Rat der Stadt wird heute über die überplanmäßige Ausgabe entscheiden.