Dormagen: Abschaffung der Elternbeiträge
interview: SPD-Bürgermeister Heinz Hilgers Itritt zur Wiederwahl an.
WZ: Herr Bürgermeister Hilgers, wann haben Sie den Entschluss gefasst, für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stehen?
Hilgers: Ich habe natürlich vorher mit meiner Frau gesprochen, ob sie eine Kandidatur weiterhin unterstützt. Das tut sie. Und als dann am Montagabend der Stadtverband und die Fraktion auf meine grundsätzlichen Fragestellungen eingegangen sind, habe ich mich endgültig entschlossen. Dann hat mich natürlich gefreut, dass die Partei meine Kandidatur begeistert unterstützt.
WZ: Was hat denn die SPD beschlossen, das sie zur erneuten Kandidatur bewegt hat?
Hilgers: Der erste Beschluss ist, dass bei der nächsten Kommunalwahl junge Leute, vor allem unter 35 Jahren, für den Stadtrat kandidieren sollen. Dann ging es um die Zusammenarbeit mit der CDU. Wir werden diese bis zur Kommunalwahl fortsetzen. Und je nach Wahlergebnis auch darüberhinaus. Die SPD strebt aber Mehrheitsverhältnisse an, die eine Koalitionsbildung gegen die Sozialdemokratie unwahrscheinlich macht. Außerdem war mir wichtig, dass im Wahlprogramm eine schrittweise Abschaffung der Elternbeiträge für Ganztagsschule und Kindertagesstätten aufgenommen wird.
WZ: Warum war denn eine Kandidatur für den Deutschen Bundestag für Sie nicht verlockend genug?
Hilgers: Ich möchte weiterhin die Entwicklung der Stadt entscheidend mitgestalten. Denn ich möchte in Dormagen alt werden und will, dass die Stadt weiterhin vernünftig regiert wird. Zum anderen denke ich, dass ich als Präsident des Kinderschutzbundes anderes Gehör finde als im Bundestag. So kann ich weiterhin als Experte in verschiedene Gremien geladen werden.
WZ: Wenn Sie im nächsten Jahr erneut gewählt werden, welche Ziele wollen Sie denn neben der Abschaffung der Elternbeiträge noch verwirklichen?
Hilgers: Wir sind in Dormagen aufgrund der durchgeführten und schon vorbereiteten Strukturreformen auf dem Weg zu langfristig gesunden Finanzen. Es gibt dennoch viel zu tun. So sollen weitere Modellprojekte im Bereich Kinder und Jugend zur Prävention realisiert werden. Ich meine sowieso, dass positive Beispiele mehr bewirken als neue Gesetze. Dann denke ich an neue Mehrgenerationenhäuser, an die Entwicklung des Zuckerfabrikgeländes, die Gestaltung der Fußgängerzone und die Weiterentwicklung des Standortes.