Kaarst: Autowaschen für König Konny

Kaarster Schützenfest: 100 Martinusschüler haben ihren Spaß auf dem Festplatz. Ein neuer Schießwettbewerb indes erstmals statt.

Kaarst. Dehran (14) und Benny (12) können es kaum erwarten. Am Mittag ist es endlich soweit: der Besuch der Kaarster Kirmes. Doch bevor es für die beiden auf den Autoscooter geht, steht ein Besuch im Festzelt an. Dort empfängt sie Schützenkönig Konrad I. Wilms.

Er hat für 100 Schüler der Martinus-Schule eine besondere Überraschung. "Ich habe mit dem Kirmes-Leiter gesprochen, und der lässt euch heute kostenlos auf die Attraktionen", sagt Majestät Wilms, der selbst Rektor einer Förderschule in Hinsbeck ist und in diesem Jahr zugunsten des Fördervereins der Martinusschule auf Blumen und Geschenke verzichtet.

So erhalten die Schüler alle einen Ausweis: Sechsmal dürfen sie die Geräte nutzen, zudem gibt es ein Essen und auch Getränke gratis. Die Schüler bedanken sich mit Gutscheinen.

"Visitenkarten, ein Kuchen aus der Cateringabteilung, zehn Karten für unterschiedliche Anlässe und fünfmal Autowaschen, das bieten unsere Schülerfirmen", trägt Schulleiterin Wienke Sälzer vor. Das freut den König: "Mein Auto hat das auch bitter nötig."

"Zweimal waren wir jetzt schon auf dem Autoscooter", freut sich Benny. Das Fahrgerät steht auch bei Nail (8) und Beriva (8) hoch im Kurs. Sie wollen aber auch die Riesenschaukel "Nessy" und das Krakenkarussell "Octopussy" ausprobieren.

Während die Kinder auf der Kirmes ihren Spaß haben, messen sich 38 Presse- und Wirtschaftsvertreter beim Schießen auf den Vogel und liefern einen spannenden Wettkampf. Beim dritten Schuss von Heijo Drießen, dem 99. insgesamt, wackelt der Holzvogel, ein Flügel fällt gar ab.

Doch es braucht noch einen weiteren Durchgang: Ralf Hüttgen köpft beim 131. Schuss den Holzvogel. Dann 15 Kandidaten weiter: Nach dem Treffer von Stefan Jakobs wackelt der Vogel, rutscht ab, bleibt aber noch hängen. "Ich darf nicht so laut sprechen, sonst fällt der Vogel von alleine", sagt Schützensprecher Stefan Stamm und ruft Jochen Dürrmann auf.

Der trifft, doch erst passiert nichts, schließlich kracht der Vogel dann doch hinunter: beim 135. Schuss insgesamt, der vierte des FDP-Fraktionsvorsitzenden. Dass er einmal König wird, hätte sich Dürrmann auch nicht erträumen lassen. "Die Holzsplitter kommen jetzt als Trophäe ins Wohnzimmer", sagt er.

Das Schießen um die Würde "König der König" ist nicht minder spannend. Doch die 21 Ex-Majestäten sind wesentlich schneller: Beim dritten Schuss von Christoph Bierholz (Majestät 2005), dem 83.insgesamt, fällt der Vogel von der Stange.

Für das heutige Königsvogelschießen um 17.30 Uhr gibt es bereits einen Bewerber. "Doch wer es ist, wird nicht verraten. Da es vier Züge gibt, die ihr 25-jähriges Bestehen feiern, kann es sein, dass sich noch ein weiterer Kandidat kurzfristig meldet", sagt Stamm.

Für den Fall, dass es einmal ein Jahr ohne Königsbewerber geben sollte, hat die Bruderschaft dank Satzung übrigens vorgesorgt. "Dann treten die Vorstandsmitglieder zum Wettbewerb an, die bisher noch nicht König waren. Das sind derzeit immerhin vier", erklärt der Pressesprecher.