Ehrung in Grevenbroich: Das Leben dem Ehrenamt verschrieben
Herbert Schikora wurde am Montag mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet.
Grevenbroich. Er prägt die Vereinslandschaft in der Stadt seit Jahrzehnten mit, war Schützenkönig des BSV Grevenbroich, ist bis heute im Vereinssport bei der Karnevalsgesellschaft "Grielächer" aktiv: Am Montag wurde Herbert Schikora für sein Engagement mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet und trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein.
Vor 33 Jahren kam Schikora nach Grevenbroich, wo er die Geschäftsführung des Gas- und Wasserwerks übernahm. "Was das Ehrenamt betrifft, verliefen die ersten Jahre ganz ruhig", erinnert sich der Geehrte schmunzelnd. Das sollte sich bald ändern.
1976 traf er Gerd Lübben - zunächst ein rein beruflicher Kontakt, wie sich der jetzige TuS-Ehrenpräsident Lübben erinnert. Denn es lag doch nahe, Schikora auch als Mitstreiter für den Verein zu gewinnen. Und bald kickten beide zusammen in der Altherren-Fußballmannschaft, jeden Sonntagmorgen ab 10 Uhr. Bis heute ist Schikora der Fußball-Abteilung treu geblieben.
Von 1978 bis 1989 war er Vorsitzender der Fußball-Jugendabteilung, "weil mein Sohn zum Fußball ging", erinnert er sich. "Der ist später weggegangen, aber ich bin geblieben."
Bis heute: Lange Jahre versah Schikora das Amt des TuS-Vizepräsidenten und ist jetzt Vorsitzender der Fußballseniorenabteilung. Und der Aufstieg der TuS-Kicker in die Verbandsliga 2004 ist ebenfalls zu einem guten Teil Schikora zu verdanken, so die stellvertretende Landrätin Ulrike Apel-Haefs in ihrer Rede.
Ein Verein war ihm indes nicht genug. 1978 der Beitritt zum BSV - 2008 kann er also sein 30-jähriges Jubiläum feiern. 1995 erfüllte sich Schikora den großen Schützentraum vom Schützenkönig, 1998 wählten ihn die Mitglieder zum BSV-Präsidenten, und heute ist er Ehrenpräsident der Grevenbroicher Schützen.
Und gleich noch ein Jubeltag: In wenigen Wochen jährt sich Herbert Schikoras Hochzeit mit Frau Alice zum 45. Mal. "So schlimm kann das Eheleben unter den vielen Verpflichtungen also nicht gelitten haben", meint der 66-Jährige augenzwinkernd.
Erst vor zwei Wochen besuchte Schikora das Jugenddorf Lokod in Rumänien, das er seit Gründung 1995 unterstützt. Dort leben rund 70 Waisenkinder in Pflegefamilien und werden von örtlichen Sozialarbeitern betreut. "Ich habe das Elend, aber auch die Erfolge des Projektes mit eigenen Augen gesehen", sagt Schikora, "und wieder einmal erlebt, wie viel ehrenamtliches Engagement bewegen kann."