Kaarst/Bürgersolaranlage: Verträge sind unterzeichnet
Engagement: Bereits 18 Gesellschafter beteiligen sich mit 75000 Euro an der Vorster Anlage.
Kaarst. Es wäre ein symbolischer Akt gewesen, wenn der Gestattungsvertrag und der Gesellschaftervertrag der ersten Bürger-Solarstromanlage Kaarst in der Gemeinschaftsgrundschule Vorst stattgefunden hätte. Schließlich sollen auf ihrem Dach die Sonnenkollektoren installiert werden. Stattdessen fanden sich gut 25 Bürger in der Realschule Halestraße ein - wie bei den Veranstaltungen zuvor. "Ende gut, alles gut", resümierte Heimo Schmidt, einer der Mitinitiatoren.
Nach einer großen Euphorie nach dem ersten Treffen kam das Projekt etwas ins Stocken, als die Politik nicht sofort alles im Sinne der Bürgerinitiative auf den Weg brachte und sich das Aufsetzen des Vertrags verzögerte. Zudem waren einige Interessenten wieder abgesprungen. Der Ideengeber der ersten Bürgersolaranlage in Kaarst, Siegfried Lautenschläger, kündigte bereits zu Beginn öffentlich an, mit 10000 Euro aus Überzeugung einsteigen zu wollen. In seiner Familie hatte er gut geworben, denn auch Sohn Markus beteiligt sich mit der Mindesteinlage von 1000 Euro. Die 18 beteiligten Gesellschafter brachten an diesem Abend eine Summe von 75000Euro zusammen.
Die neu gegründete Gesellschaft wählte schließlich Lautenschläger zu einem von zwei Geschäftsführern. Neben Bürgermeister Franz-Josef Moormann leistete Karl-Heinz Kunicki die dritte Unterschrift unter dem Gestattungsvertrag, der die Nutzung des Dachs auf der Vorster Grundschule erlaubt.
Kunicki kennt sich in dem Geschäft aus. Er betreibt nicht nur eine eigene Solaranlage auf seinem Hausdach an der Straße Alt Werret. Der 42-Jährige Unternehmer vertreibt sie auch. Mit wie vielen Anteilen - und ob überhaupt - er sich einkaufen wolle, sagte er bei der Gründungsversammlung nicht.
Das wird sich am 18. Juni entscheiden, wenn sich mehrere Anbieter von Photovoltaikanlagen den Gesellschaftern vorstellen. Dazu wird auch Karl-Heinz Kunicki gehören. "Wenn ich die Anlage liefere, dann werde ich mit einer größeren Summe einsteigen", sagte er. Ansonsten stehe er nur als Geschäftsführer zur Verfügung und werde weiteres Kapital akquirieren.