Grevenbroich: Ideenaustausch für die Offene Ganztagsschule

Zur Verbesserung der Betreuung ist Grevenbroich einem Qualitätszirkel beigetreten.

Grevenbroich. Fünf Jahre nach Projektbeginn hat Grevenbroich jetzt den Ausbau der Offenen Ganztagsschulen (Ogata) abgeschlossen. Aus den neun ersten Gruppen sind 24 geworden, in denen 611 Kinder von
25 Sozialpädagogen und Ergänzungskräften betreut werden.

Um den Betrieb der acht Grundschulen zu sichern, ist Grevenbroich einem Qualitätszirkel beigetreten. "Der gilt insbesondere dem Austausch der Betreuer untereinander", erklärt Fachbereichsleiterin Hilde Seuring. "Im Jahr finden mehrere Tagungen statt, bei denen wir über schulische Inhalte diskutieren und Qualitätsstandards entwickeln."

Das pro Schuljahr eine Million teure Ogata-Konzept soll schließlich pädagogisch wertvoll sein. Die Kosten werden durch Landesmittel
(500 000 Euro), Elternbeiträge (400 000) und städtische Gelder durch die Auflösung von Kindergarten- und Hortgruppen (100 000 Euro) gedeckt.

Durch den Qualitätszirkel ließe sich beheben, wo derzeit noch "der Schuh drückt", sagt Seuring. Für Sandra Feuster, Gruppenbetreuerin der Grundschule St. Josef, sind die Treffen eine gute Gelegenheit, neue Ideen zu gewinnen: "Wir haben unsere Schüler bisher immer an so vielen Arbeitsgruppen (AG) teilnehmen lassen, wie sie mochten. Im Gespräch mit einer Kollegin erfuhr ich, dass sie mit dem Angebot der AG an ihrer Schule anders verfährt. "

Die Meinung ihrer Kollegin, die Teilnahme zu begrenzen, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, sich frei zu beschäftigen, hat Sandra Feuster überzeugt: "Förderung bedeutet, das Kind auch einfach mal Kind sein zu lassen und nicht von einer AG in die nächste zu schicken." So können die Schüler auch intensiver ihre Wunsch-AG gestalten, meint die Betreuerin.

In den regelmäßigen Treffen soll auch ein individuelles Förderungskonzept für die Schüler erarbeitet werden. "Die Kinder kommen heute oft aus den unterschiedlichsten Lebensräumen und sind mehr belastet als früher."

Deshalb sei ein Individualprogramm sehr wichtig, damit das Lernen auch gelingt, meint Seuring. Über einen Erfolg freut sich die Fachbereichsleiterin besonders: "Ab dem kommenden Schuljahr haben alle Sozialpädagogen und Erzieher der Offenen Ganztagsschulen auch eine Festanstellung erhalten."