Dormagen: Stadt sucht Graffiti-Sprüher

Ein Sprayer treibt im Stadtgebiet sein Unwesen. Er „markiert“ städtische Gebäude, Verteilerkästen und private Garagen. Schaden: über 10 000 Euro.

Dormagen. Es ist keine Kunst, es ist nicht schön, es ist sinnlose Schmiererei: die Graffiti, die seit einigen Wochen in der Stadtmitte, im Norden und in Rheinfeld auftauchen.

Vor allem vom 27. Juni bis 7.Juli war ein Unbekannter im Stadtgebiet aktiv. Klaus Güdelhöfer, bei der Stadt für die Jugend- und Sozialförderung zuständig, ist sauer: "Mit den aktiven Graffiti-Sprayern, die in dem Dormagener Graffiti-Projekt mitarbeiten, wende ich mich ausdrücklich gegen diese Art der Sachbeschädigung.

Das hat mit den förderungswürdigen, oft fantasievollen und aufwändig gefertigten Graffiti, die wir herstellen, nichts zu tun. Er schadet unserer Aktion."

Güdelhöfer betreut die von der Stadt bereitgestellten Graffiti-Flächen und koordiniert die autorisierten Sprayeraktionen.

Doch was dieser Sprayer hinterlässt, ist lediglich sein "tag", ein Buchstabenkürzel, das quasi als unverkennbare Signatur gilt. An der Realschule am Sportpark, am Gebäude des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, an der Kulturhalle, an der Regenbogenschule, auf Spielgeräten sowie an Containern, Verteilerkästen und privaten Garagen in Rheinfeld hat der Unbekannte zugeschlagen.

"Der Schaden ist schwer abzuschätzen, sicherlich liegt er aber bei 10000 Euro, wenn nicht sogar höher", sagt der Pressesprecher der Polizei, Bernd Schmutzler.

Das ist deshalb so teuer, da die besprühten Fassaden und Mauern nur aufwändig zu reinigen und wieder instandzusetzen sind. Oft bleibt nur die Möglichkeit, die Wände neu zu streichen.

Neun Straftaten hat die Polizei von diesem Sprayer bereits aufgenommen. Einige wurden von den Betroffenen selbst angezeigt, andere fielen den Streifenbeamten des Stadtgebiets auf.

Durch die einzigartige Signatur fällt es leicht, sie ein- und demselben Sprayer zuzuordnen.

Die Graffitispezialisten der Polizei kümmern sich um die Aufklärung solcher Schmierereien, die als Sachbeschädigung geahndet werden. "Darunter sind kundige Sachbearbeiter, die die Szene sehr gut kennen", sagt Schmutzler.

Ihre Kontakte zu den künstlerisch arbeitenden Sprayern helfen bei der Suche weiter.

Klaus Güdelhöfer rät ebenso dazu, die Augen offen zu halten: Wenn in Dormagen Sprayer beobachtet werden, sollten die auf jeden Fall angesprochen und nach einer Legitimation gefragt werden.

Die legal sprühenden Jugendlichen können ein entsprechendes Schreiben des Kinder- und Jugendbüros vorweisen.

Wer illegale Sprayer entdeckt oder Hinweise auf den Täter geben kann, wendet sich an die Polizei: 2 02131/3000.