Einige Argumente sprechen für die Tour auch im Rhein-Kreis

Sollte der Start der Frankreich- Rundfahrt 2017 in Düsseldorf erfolgen, könnte der Rad-Tross durch den Kreis ziehen. Die Stadt Neuss würde das begrüßen.

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Rhein-Kreis. Zu seinem sechzigsten Geburtstag Ende August bekam Stephan Hilgers ein Original-Banner von der Zielankunft der Tour de France 2005 in Karlsruhe geschenkt. Gut möglich, dass der Vorsitzende des Neusser Radfahrervereins das gute Stück am 2. Juli 2017 vor seinem Pflanzencenter an der Bonner Straße aufhängen wird. Denn an diesem Sonntag könnte die 104. Auflage der Tour de France durch Grimlinghausen rollen.

Voraussetzung eins: Düsseldorf, für dessen Bewerbung der Stadtrat am Donnerstag seine Zustimmung gab, bekommt den Zuschlag für den „Grand Départ“. Voraussetzung zwei: Nach dem Prolog durch die Landeshauptstadt führt die zweite Etappe durch den Rhein-Kreis. Die Chancen dafür stehen nicht so schlecht — einige Argumente.

Soll es vom „Grand Départ“ ohne große Umwege Richtung Frankreich gehen, müssen die Fahrer recht bald den Rhein überqueren. Ohne den Rhein-Kreis zu berühren, geht das stromaufwärts erst wieder in Köln. Und ob Düsseldorf viel Geld ausgibt, damit der rheinische Rivale „für lau“ ihm mediale Aufmerksamkeit streitig macht, darf bezweifelt werden. Um von der Landeshauptstadt nach Neuss und — beispielsweise — durch die Eifel weiter Richtung Frankreich zu rollen, bieten sich zwei Strecken an. Zum einen über die Kardinal-Frings-Brücke, durchs Hammfeld und über den Alexianerplatz auf die B 9 bis nach Dormagen, von dort am Kloster Knechtsteden vorbei über Anstel nach Rommerskirchen. Oder über die Theodor-Heuss-Brücke, durch Oberkassel und Heerdt nach Neuss, am Hafen entlang entweder Richtung B 9 oder an der Innenstadt vorbei auf die Bergheimerstraße und r zur B 477.

Die Städte und Gemeinden entlang der möglichen Tour-Strecke — Neuss, Dormagen, Rommerskirchen — haben SPD-Bürgermeister. Das könnte Unterstützung und Zusammenarbeit mit Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) erleichtern.

Der Rhein-Kreis war schon zweimal mit Erfolg Durchgangsstation für große Rundstreckenrennen: 2004 lockte die fünfte Etappe der Eneco-Tour Tausende an die Strecke zwischen Frings-Brücke und Anstel. Vier Jahre später war Neuss Etappenort der — inzwischen nicht mehr ausgetragenen — Deutschland-Tour. Und dann gibt es ja noch die „Tour de Neuss“.

Im Neusser Presseamt heißt es jedenfalls: „Wir unterstützen die Bewerbung Düsseldorfs und würden uns freuen, wenn unsere Nachbarstadt den Zuschlag bekäme. In diesem Fall würden wir es begrüßen, wenn die Strecke der Tour de France durch Neuss führen würde.“