Pesch soll Regimentschef werden

Korpsführer und Komitee einigten sich auf ihn als Kandidaten.

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Neuss. Um 22.38 Uhr am Donnerstagabend änderte Walter Pesch sein Profilbild auf Facebook. Mehr nicht. Doch die Nachricht, die dieser Auftritt in der Uniform eines Grenadiers nur andeutete, war ‘rum, wie die unmittelbar eingehenden Kommentare zeigten: Walter Pesch (50) aus dem Grenadierzug „Mer donnt möt ut Frack“, soll neuer Oberst im Neusser Schützenregiment werden.

Die Entscheidung dazu war am späten Abend gefallen, als sich — schneller als von vielen erwartet — Komitee und Korpsführer auf Pesch als gemeinsamen Kandidaten für das frei werdende Amt des Regimentschefs einigten. Pesch soll es machen und, wenn ihn die Schützen beim Oberstehrenabend kommenden August wählen, die Nachfolge von Heiner Sandmann antreten. Der hatte schon frühzeitig angekündigt, sich nach 15 Jahren an der Spitze der zuletzt 7500 Marschierer nicht mehr zur Wahl stellen zu wollen. Nun kann Pesch schon auf der Jahreshauptversammlung des Neusser Bürger-Schützen-Vereins am 20. November im Sparkassen-Forum vorgestellt werden. Sandmann freut sich, dass am Ende eines, wie er sagt, „nicht ganz einfachen Abstimmungsprozesses“ ein „hervorragender Kandidat“ steht. Er sicherte Pesch volle Unterstützung zu.

Auf den ersten Blick mag es scheinen, Walter Pesch komme aus der Tiefe des Schützenraumes. Doch der Schein trügt. Er ist in der Szene rund um das Heimatfest eine verlässliche Größe. Bereits von 1996 bis 2003 war der damals junge Schütze Vorsitzender der Neusser Grenadiere, des seinerzeit größten Korps im Regiment. Nach Sandmanns Meinung kann das nur von Vorteil sein für die „Erfüllung dieser sicher nicht ganz einfachen Aufgabe“.

Pesch ist seit 25 Jahren mit Ehefrau Monika verheiratet und hat zwei Töchter. Bevor er seine Bereitschaft zur Kandidatur erklärte, habe die Familie auf breiter Basis darüber entschieden. Ergebnis: volle Rückendeckung. Pesch betont, dass er sich nicht von sich aus beworben hat. „Das Amt ist zu mir gekommen“, sagt er und ergänzt: Als Sandmann im Mai seinen Rücktritt als Oberst erklärte, war der Gedanke einer Amtsnachfolge noch außerhalb seiner eigenen Pläne. „Ich fühle mich geehrt angesichts dieser Anfrage und über das von Komitee und Korpsführern zum Ausdruck gebrachte Vertrauen“, sagt Pesch, der sich auf diese Herausforderung freut und auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit baut.

Pesch arbeitet als Berater für Individual- und Unternehmenskunden bei der Volksbank Düsseldorf Neuss. Einer breiten Öffentlichkeit ist er bekannt als seit dem März amtierender Vorsitzender des Katholikenrates im Rhein-Kreis Neuss. -lue/-nau