Fünf Parteien suchen den Dialog
Das Fünferbündnis lud zum Netzwerktreffen, bei dem die Sorgen der Bürger angehört wurden.
Kaarst. Das Fünferbündnis, bestehend aus SPD, den Grünen, der Zentrumspartei, der UWG und der FDP hatte zum ersten Netzwerktreffen eingeladen und rund 150 Menschen kamen am späten Samstagnachmittag in die Rathausgalerie. Es waren vor allem Vertreter der Vereine, die angelockt wurden von der neuen Bürgernähe. Auch die ehemalige Fraktionschefin der CDU, Dorothea Zillmer, kam auf ein Bier vorbei: Sie begründete ihren Besuch mit „Interesse als Kaarster Bürgerin“.
„Kein neues Gesicht, aber ein frischer Kopf“, war auf dem Wahlplakat von Christian Gaumitz zu lesen. Der gemeinsame Bürgermeister-Kandidat des Fünferbündnisses hatte den legeren Dresscode gewählt: Dunkles Sacko, weißes Hemd, aber keine Krawatte. „Wir müssen solide mit den Ressourcen umgehen, vor allem mit den finanziellen Ressourcen. Unsere Haushaltspolitik darf nicht fremdbestimmt sein“, sagte Gaumitz in seiner Begrüßungsrede.
Statt viele Worte zu machen, ermunterte er die Besucher, sich auszutauschen und ihre Probleme mitzuteilen: „Sie wissen, was Ihnen unter den Nägeln brennt, wo der Schuh drückt.“ Die Politik des Fünferbündnisses trage bereits erste Früchte: „Vor einem Jahr hätte es wohl keiner für möglich gehalten, dass in Kaarst am 13. September der erste Seniorenbeirat gewählt wird.“ Man werde die Probleme wie die Nordkanalentschlammung mit Pragmatismus und ohne Ideologie anpacken, „ohne unsere jeweilige Identität zu schleifen“, kündigte der Bürgermeisterkandidat an.
Elke Beyer, die Fraktionsvorsitzende der SPD, war von der kurze Rede begeistert: „Sie macht nachvollziehbar, warum Christian Gaumitz mit überwältigender Mehrheit für das Amt des Bürgermeisters nominiert wurde.“
Die Kaarster Formation VIERbesetzt spielte bekannte Songs, Textzeilen wie diese schienen wie gemacht für die sich in Aufbruchstimmung befindlichen fünf Parteien: „Sowas Großes geht nicht einfach so vorbei.“
„Es ist eine sehr gute Auftaktveranstaltung — in der Politik gibt es nichts Wichtigeres als netzwerken“, sagte Hans-Christian Markert; der Kaarster Grüne möchte im September Hans-Jürgen Petrauschke als Landrat ablösen. Christan Gaumitz, der sich vorgenommen hat, „mehr auf die Menschen zuzugehen, die Breite der Gesellschaft abzubilden“, wirkte auch dann freundlich-interessiert, als ihm von „Dreckecken“ in Kaarst berichtet wurde, von Hundekot an unerwünschten Stellen.
Zu den Gästen gehörten die Schützenpräsidenten Thomas Schröder aus Vorst und Volker Schöneberg aus Holzbüttgen, der VfR-Präsident Franz-Josef Kallen und Gesamtschulrektor Hermann Köster: „Im August müssen die Container und die Mensamodule als Zwischenlösung zur Verfügung stehen“, forderte er.