Gewerbesteuer-Einnahmen steigen stark an
Neusser Unternehmen zahlten 2014 rund 165 Millionen Euro. Der Handel allein 62 Millionen.
Neuss. Man kann durchaus sagen: Die Unternehmen in der Stadt machen Neuss reich. Und Stadtkämmerer Frank Gensler hat nun eine Aufstellung darüber vorgelegt, woher denn das Geld eigentlich kommt. Weil das Steuergeheimnis gilt, gibt es keine Zahlen über einzelne Betriebe. Aber der Überblick über die Branchen reicht aus, um festzustellen: der Handel, die Industrie, Banken und Versicherer sorgen für eine gut gefüllte Stadtkasse.
Die Zahlen: 4 800 der insgesamt 7 900 Unternehmen überwiesen im vergangenen Jahr etwa 165 Millionen Euro an die Stadt. Das ist mehr als ein Drittel des Gesamtetats der Stadt. Damit hat sich dieser Posten in den letztgen 15 Jahren mehr als verdoppelt — trotz zwischenzeitlichen Einbruchs durch die Wirtschaftskrise 2009. Allein die 30 größten Steuerzahler sorgen für satte 70 Prozent des gesamten Steueraufkommens.
Der Handel hat im abgelaufenen Jahr besonders gutes Geld verdient. 62 Millionen Euro spülte das in die Stadtkasse — ein Zuwachs von gut 20 Millionen Euro im Vergleich zu den Vorjahren. Auf Platz zwei liegt die Industrie, mit 33,7 Millionen Euro Gewerbesteuer. Nach Auskunft der Stadt waren vor allem Nahrungs- und Futtermittelproduzenten, Hersteller von Papier, Pappe und deren Folgeprodukten sowie Pharmahersteller besonders ertragreich.
Für die nächsten Jahre geht Gensler von weiter steigenden Gewerbesteuer-Einnahmen aus. Für 2016 wären es schon 168 Millionen Euro, 2019 sogar knapp 183 Millionen Euro. Gründe, die Steuer zu erhöhen, gibt es nicht. Darauf haben sich auch die CDU, Grüne und die SPD noch vor Beginn ihrer Haushaltsberatungen festgelegt. Aktuell liegt der Hebesatz bei 455 Prozent. Zuletzt war er zum Jahr 2012 um zehn Punkte erhöht worden. Anlass, den Hebesatz zu senken, gibt es angesichts großen Interesses am Wirtschaftsstandort Neuss auch nicht.