Grevenbroich: „Das ist ein ganz mieser Trick“

Die Initiative aus Neuenhausen kritisiert die Vorgehensweise der Bürgermeisterin.

Grevenbroich. Der Streit um den Erhalt des Spielplatzes an der Holunderstraße in Neuenhausen nimmt kein Ende. Eigentlich hätte der Rat in seiner letzten Sitzung endgültig klären sollen, ob das Gelände verkauft oder an die Initiative zum Erhalt des Spielplatzes übergeben wird.

Doch Bürgermeisterin Ursula Kwasny nahm das Thema von der Tagesordnung - mit der Begründung, die Vertreter der Initiative hätten noch Gesprächsbedarf angemeldet.

Doch das stimmt so nicht, wenn man den Vertretern aus Neuenhausen glaubt: "Das ist ein ganz mieser Trick gewesen. Die wussten sich einfach nicht anders zu helfen, um zu verhindern, dass sie eine Niederlage erleiden", sagt Harald Behr.

Die Sachlage sei geklärt, zudem habe es im Rat eine klare Mehrheit gegeben: "Nach den Grünen, den Freien Bürgern und der UWG hat sich auch die SPD zu unserem Projekt bekannt."

Die Bürgermeisterin bestreitet jedoch, dass es sich bei ihrer Entscheidung für die Absetzung des Punktes von der Tagesordnung um einen politischen Trick gehandelt habe. Die Initiative habe um ein Gespräch gebeten, dessen Ergebnisse sie hätte abwarten wollen. Stimmt nicht, heißt es aus der Initiative.

Die Bürgermeisterin selbst habe ein Gespräch vor der Ratssitzung führen wollen, jedoch keinen konkreten Termin angeboten. Jürgen Hildebrandt von der Spielplatzinitiative ist vom Verhalten der Bürgermeisterin enttäuscht: "Wir lassen nicht zu, dass Frau Kwasny sich auf unsere Kosten profiliert."

Die Diskussion um den Spielplatz reicht bis ins Jahr 2007 zurück: Da hatte der Rat beschlossen, das Gelände als Bauland zu verkaufen, um mit dem geplanten Erlös von rund 180.000 Euro die übrigen Kindergärten im Stadtgebiet zu sanieren. Dafür sollte in Neuenhausen der bestehende Spielplatz am Sanddornweg um ein Drittel erweitert werden.

Die Initiative hingegen will den Spielplatz erhalten und selbst wieder auf Vordermann bringen. Innerhalb von sechs Jahren wollen die Mitglieder rund 50000Euro an Spenden auftreiben, um neue Geräte anzuschaffen und ein Angebot für Senioren, Jugendliche und Kinder zu schaffen.

Die Grevenbroicher CDU kritisiert SPD und UWG für ihr Vorhaben, gegen den Verkauf des Spielplatz-Geländes zu stimmen. "Das zeigt, dass beide nicht willens und in der Lage sind, Probleme in Grevenbroich wirklich anzupacken und unpopuläre Maßnahmen mitzutragen", sagt CDU-Chef Benedikt Jerusalem. Das Thema Spielplatz sei "ein Klacks gegenüber dem, was in den nächsten Wochen und Monaten zu beschließen ist."