Neuss: Bohren und fräsen mit höchster Präzision

Kyocera investiert eine Million Euro in neues Technologie-Center.

Neuss. Mitsuru Imanaka, Kyocera-Europachef, zerschneidet mit Bürgermeister Herbert Napp feierlich das rote Band. Alle Mitarbeiter klatschen laut und enthusiastisch - und mit dieser kurzen Amtshandlung ist das neue Technologie-Center des japanischen Technologiekonzerns Kyocera am Hammfelddamm 6 offiziell eingeweiht.

Innerhalb eines Jahres wurden die Räumlichkeiten für die Produktsparte der Zerspanungswerkzeuge fertiggestellt. Das Unternehmen hat etwa eine Million Euro investiert. Ziel: Kundenbindung.

Fachhändler können hier in Zukunft geschult werden. Zwei Maschinen verdeutlichen die Theorie mit praktischen Versuchen an zwei Maschinen in einer Halle. So kann die Fünf-Achsen-Bearbeitungsmaschine mit Hochdruckpumpe bohren und fräsen: Hinter dem Fenster in der Maschine liegt auf einem grauen Tisch, der sich in alle Richtungen bewegt, rostfreier Stahl. Silberne Späne fallen bei der Bearbeitung herunter und sammeln sich auf dem Boden.

Das zweite Gerät, die Drehmaschine, kann Schneidstoffe präzise stechen und abstechen. Dabei wird eine Genauigkeit von bis zu vier Nachkommastellen erreicht. Auch hier steckt rostfreier Stahl in einer Zange; die gedrehten Späne werden in einem Behälter, der am Ende der Maschine steht, gesammelt.

Außerdem können mit der Dreh- und der Fünf-Achsen-Bearbeitungsmachine verschiedene Tests und Grundsatzversuche durchgeführt werden, um die Forschung voranzutreiben. Am Neusser Standort werden unter anderem Schneidwerkzeuge hergestellt, die im allgemeinen Maschinenbau, dem Automobilbau und im Werkzeugbau eingesetzt werden.

Der internationale Konzern Kyocera hat mehrere Technologie-Center an Niederlassungen auf der ganzen Welt, wobei in Neuss eines der modernsten gebaut wurde. "Damit wird der Standort gestärkt", sagt Joachim Neumann, der Leiter des Centers. "Wir haben uns stärker an diese Stadt gebunden. Deswegen sind die nächsten zehn bis 15 Jahre hier auf jeden Fall gesichert."