Grevenbroich: Ein Apfelbaum als Geschenk für den Enkel

Im Grevenbroicher Stadtpark sind zwei seltene Obstbäume gepflanzt worden.

Grevenbroich. Seit einem Jahr sorgen die Frauen und Männer der Grevenbroicher Ortsgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für die Pflege der Streuobstwiese im Grevenbroicher Stadtpark. Neben dem Rückschnitt der Bäume und der Obstverwertung haben sie eine Patenaktion ins Leben gerufen, bei der jeder Bürger gegen eine kleine Spende Baumpate werden kann. Am Samstag wurden der vierte und fünfte Patenbaum gesetzt.

Selbstverständlich gehört zu einer Patenschaft auch eine Tauffeier, die am Rande der Wiese mit warmem Apfelsaft, einer Baumfackel und einer Ansprache zelebriert wurde. Rolf Behrens und Henning Walter vom BUND erklärten den Paten, welche Obstsorten gepflanzt werden und warum sie gerade diese ausgewählt haben: Einen Apfelbaum der Sorte "Roter Berlepsch", der vom Grevenbroicher Diedrich Uhlhorn gezüchtet wurde, und eine Sauerkirsche der Sorte "Latumer Sure", von der es sonst nur noch zwei Bäume in Meerbusch-Lank gibt.

Berrit Räfle ist eine der beiden neuen Baumpaten, sie durfte die Latumer Sure pflanzen. Die Entscheidung, eine Patenschaft zu übernehmen, traf die aus Schweden stammende Seniorin spontan: "Ich habe darüber gelesen und beim BUND angerufen. Das ist die erste Patenschaft in meinem Leben." Ihren Baum wird sie oft zu sehen bekommen, denn sie setzt sich oft auf einen Baumstamm auf der Wiese, um dort zu lesen.

Ute Blaudeck spendierte den Apfelbaum ihrem Enkel Florian zur Geburt. "Einen Baum zu pflanzen, gehört zum Leben doch einfach dazu", erklärt "Oma Ute". Bis Florian von den Kirschen naschen kann, wird es jedoch noch rund zehn Jahre dauern, denn diese hochstämmige Sorte braucht Zeit, um zu wachsen. Die Latumer Sure kann 70 Jahre alt werden.

Beide gepflanzten Bäume gehören zu selten gewordenen alten deutschen Obstbaumsorten, die auf der Grevenbroicher Wiese besonders gehegt werden. "Die meisten Bürger wissen gar nicht, welchen Schatz wir mit dieser Obstwiese haben", sagt Behrens begeistert. Die etwa 120 Bäume sind zum Teil schon 60 Jahre alt und erfreuen mit reicher Ernte.