Kaarst: Bauhof-Gutachten liegt auf Eis

Eine Kienbaum-Untersuchung über die Kooperation der Bauhöfe in Kaarst und Korschenbroich offenbart Einsparpotenzial.

Kaarst/Korschenbroich. In vielen Städten und Gemeinden wird die Idee bereits erfolgreich umgesetzt: Eine enge Zusammenarbeit der Bauhöfe und der kostensparende Austausch von Großmaschinen je nach Bedarf.

Auch in Kaarst und Korschen- broich wurde intensiv über eine Kooperation nachgedacht. Dabei, so hatte Bürgermeister Franz-Josef Moormann (CDU) betont, solle es es jedoch keinesfalls um die Ermittlung von Einsparpotenzial bei den Personalkosten gehen.

Mit dem betriebswirtschaftlichen Nachdenken wurde die Kienbaum Management Consultants in Düsseldorf beauftragt. Schnell waren Unterschiede herausgearbeitet: Personalverteilung und -Ausstattung schienen identisch, der Fuhrpark in einem technisch guten Zustand. Die Spielplatzsituation müsse jedoch kritisch betrachtet werden: In Kaarst gebe es viele Spielplätze mit einer geringen Auslastung, dafür tummelten sich auf den Plätzen in Korschenbroich zu viele Kinder. Beide Bauhöfe, so das Fazit, könnten in Form eines zentralen Baubetriebshofes bei einer geänderten Rechtsform und einem gemeinsamen Einkauf Einsparungen bis zu einer Höhe von 163000 Euro pro Jahr erreichen. Empfohlen wurde außerdem eine Einteilung der Grünflächen nach Pflegeprioritäten. Geklärt werden müsse jedoch, was politisch gewollt sei.

Ein halbes Jahr nach seiner Vorstellung wird das Gutachten in den Fraktionen diskutiert. "Es wird auch Thema der Haushaltsberatungen", so Stadtsprecherin Sigrid Hecker.

Ähnliches ist in Korschenbroich geschehen: "Wir haben das Gutachten an alle neuen Ratsmitglieder verteilt und werden es in die Haushaltsberatungen aufnehmen", kündigte Markus Drohen an, Leiter des Fachbereichs Zentrale Dienste. Elke Beyer, SPD-Fraktionschefin in Kaarst, erklärt, dass Thema sei derzeit "nicht prioritär auf der Tagesordnung" der Sozialdemokraten: "Das ist uns etwas aus den Augen geraten." Christian Gaumitz, Fraktionschef der Grünen, sieht indessen wenig Chancen, dass die Ideen umgesetzt werden. "Kaarst hat einen modernen Bauhof. In Korschenbroich ist das nicht der Fall", gibt er zu bedenken. Viel aussagekräftiger seien doch die Untersuchungen für die Studie. "Jetzt wissen wir zum Beispiel, dass es in Kaarst eine Vielzahl kleinerer Grünflächen gibt, für die ein Pflegesystem erstellt werden muss."