Grevenbroich: Kultur - Schüler finden sich selbst

In der Coens-Galerie startet mit einem Schüler- Theaterstück eine neue Kultur-Reihe.

Grevenbroich. Ein ungewöhnliches Theaterstück an einer neuen Spielstätte: Mit der Produktion "von wegen" der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule startet die Coens-Galerie ihre Initiative "Coens Kultur".

Damit will sich die Mall als Sprungbrett für Newcomer in allen Sparten der Kunst etablieren. Die Idee ist gerade einmal zwei Monate alt, so Centermanager Karl Kothes, "aber zusammen mit der Stadtverwaltung und einem privaten Sponsor konnten wir den Plan schnell verwirklichen." Ganz besonders freut es Kothes, dass er für die Premiere eine so ambitionierte Truppe gewinnen konnte.

Unter dem Namen poco*mania haben sich die Kollwitzer in den vergangenen Jahren einen festen Platz in der Jugendtheaterszene des Landes erspielt. 2007 gewannen sie den Theaterförderpreis des Düsseldorfer Rotary-Clubs, mit der aktuellen Produktion "von wegen" gastierten sie schon am Rheinischen Landestheater und im Mönchengladbacher Bis. Am kommenden Samstag, 20 Uhr, ist "von wegen" in der Coens-Galerie zu sehen.

Bei dem Stück handelt es sich um eine komplette Eigenproduktion, erklärt Deutsch- und Englischlehrer Axel Mertens, der die Theater-AG betreut. Es geht um das Thema "Ich-Findung".

Angeregt durch Hape Kerkelings Pilgerbericht, lassen die Schüler ihre Geschichte am Rande des Jakobsweges spielen: Eine Gruppe von Jugendlichen wartet auf dem Bahnsteig auf die Abfahrt - alle wurden von den Eltern zur Selbstfindungsreise nach Santiago verdonnert.

Aber wie findet man zu sich selbst? Braucht es dazu wirklich einen mehrwöchigen Fußmarsch? Und ist die Selbstfindung jemals abgeschlossen? Fragen wie diese ergründen die 18Darsteller im selbstverfassten, teils collagenhaft angelegten Stück.

Für sie wie für Technik und Regie birgt der Spielort Coens-Galerie eine ganz neue Herausforderung. Weil nicht auf der Bühne, sondern mitten im Publikum gespielt wird, hat das Team sein Stück komplett neu inszeniert. "Auch die Zuschauer werden einbezogen - aber keine Angst, niemand muss mitspielen", verspricht Axel Mertens augenzwinkernd.

Die direkte Kunst-Erfahrung macht für Centermanager Kothe die Faszination des Projektes aus: "Wir wollen, dass die Besucher die Galerie einmal ganz losgelöst vom Einkaufsgeschehen erleben."