Grevenbroich: Wohnen in der alten Kirche

Sanierung: Acht seniorengerechte Wohnungen hat der Bauverein in die ehemalige Matthäuskirche gebaut. Ab September ziehen die Mieter ein.

Grevenbroich. Die große Spitzhaube fehlt. Dennoch ist zu deutlich, dass es sich bei diesem Gebäude einmal um eine Kirche gehandelt hat. In den Bau der alten Matthäuskirche in der Südstadt hat der Bauverein Grevenbroich nun acht seniorengerechte Wohnungen eingebaut.

"Die ersten Mieter ziehen Anfang September ein", sagt Jürgen Schillat, Geschäftsführer des Bauvereins. Das Angebot zum Umbau der Kirche hatte der Bauverein vor etwa zwei Jahren bekommen, am 9. September vorigen Jahres folgte die Grundsteinlegung. "Die Dachhaube musste vom Sakralraum abgebaut werden", sagt Schillat, das Gebäude wurde "profanisiert" - weil es nun nur noch für weltliche Zwecke genutzt wird.

Die frühere evangelische Kirche an der Von-Bodelschwingh-Straße hat jetzt ein zusätzliches Geschoss bekommen. Die künftigen Bewohner werden umfangreich betreut. "Die Pflegeleistungen, die in ihrer Intensität wählbar sind, übernimmt der Diakonische Dienst", sagt Schillat.

Die neue Unterkunft hat vom Kuratorium "Betreutes Wohnen für Ältere Menschen NRW" das Qualitätssiegel "Betreutes Wohnen im Alter" erhalten. "Das haben in Nordrhein-Westfalen bisher nur zwei Einrichtungen", sagt Schillat und ergänzt: "Dafür muss man zahlreiche Standards erfüllen. Wir können damit nachweisen, dass wir ein seriöses ’Betreutes Wohnen’ für ältere Menschen anbieten."

Das ehemalige Foyer der Kirche wird von den künftigen Bewohnern als Gemeinschaftsraum genutzt, in dem auch ein Programm an Aktivitäten angeboten werden soll.

Neben den acht Wohnungen, die sich im Kirchengebäude befinden, wurden in unmittelbarer Nähe zwei weitere Häuser errichtet, in denen 24 zusätzliche Seniorenwohnungen Platz finden. Der Bauverein hat dafür 4,4 Millionen Euro bezahlt - der Bau wird öffentlich gefördert.

Einige Wohnungen sind bereits vermietet. "Wir haben schon unmittelbar nach der Entweihung der Kirche Anfragen für die Wohnungen bekommen", sagt der Vorsitzende. Dennoch ist ein großer Teil noch zu haben. Schillat: "Unser Ziel ist es, den Leuten so lange wie möglich ein selbstständiges Leben zu ermöglichen."