Grundsteinlegung am Hafen: 110 Meter Fußweg übers Wasser

Am Hafenbecken 1 entsteht eine Brücke zum künftigen Uferpark.

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Neuss. Wieder ist ein Baustein in der Entwicklung des Innenstadtrandes hin zum Hafen gesetzt. Am Dienstag gab es einmal mehr eine Grundsteinlegung: Symbolisch wurde eine Büchse mit Tageszeitungen und (Hart-)Geld in ein Fundament der neuen Fußgängerbrücke über das Hafenbecken 1 eingemauert. Der stellvertretende Bürgermeister Thomas Nickel und Klaus Harnischmacher, Chef der (städtischen) Stadthafen GmbH, legten Hand an.

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Bauherr Harnischmacher wandte den Blick zurück bis zum Bau des Hauses am Pegel. Das markante rote Gebäude war 2005 der Startpunkt für weitere Entwicklungen, die unter dem Thema „Neuss rückt ans Wasser“ in den vergangenen Jahren intensiviert wurden.

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Entstanden ist die Hafentreppe, ausgebaut wurde der erste Teil der Promenade, das Marienberg-Gymnasium schuf sich in einem Teil der alten Cretschmar-Hallen ein neues Forum und baute gleich noch eine Fußgängerbrücke über die Batteriestraße. Schließlich entstand am südlichen Ende der Cretschmar-Hallen das zum Jahresanfang bezogene Hafenkopfgebäude.

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Auf der anderen Seite des Hafenbeckens hat nach jahrelangen, von Rückschlägen gekennzeichneten Bemühungen, das Unternehmen Kolbenschmidt-Pierburg sein neues Werk samt Gießerei gebaut. 700 Menschen werden künftig auf der Fläche arbeiten, die immer noch als „Case-Gelände“ durchgeht. Auch die Belegschaft aus Nettetal wird in Neuss tätig.

Für sie einen direkten fußläufigen Zugang vom Bahnhof auf das Werkgelände anbieten zu könne, war eine Bedingung für das Zustandekommen des für die Stadt sehr wichtigen Umzugs. Die Fußgängerbrücke in Höhe der Rheinland-Versicherung aber wird nicht nur den Pierburg-Mitarbeitern den Weg verkürzen, sondern auch den Neussern den Zugang zum künftigen Uferpark ermöglichen, der bis zum Sommer am östlichen Rand des Hafenbeckens entstehen soll.

Beide Projekte stemmt die Stadthafen GmbH: 2,7 Millionen Euro investiert sie in die Herrichtung des 850 Meter langen und 30 Meter breiten Grünstreifens mit Bolzplatz, Spielplatz und „Chill-Bereich“ für Jugendliche. Und auch die Erstellung der barrierefreien Brücke mit einer Spannweite von 110 Metern geht auf ihr Konto: 5 Millionen Euro kostet das Bauwerk samt allen Nebenarbeiten.

Da bot es sich an, dass am Dienstag vom Brückenschlag gesprochen wurde. Immer näher sei die Innenstadt ans Wasser gerückt, nun gehe der Weg sogar über das Wasser, sagte Thomas Nickel. Das soll ab Anfang August möglich sein.

Die Entwicklung am östlichen Innenstadtrand ist damit längst nicht beendet: Auf dem Werhahn-Gelände am Hafenbecken sind umfangreiche Bauaktivitäten geplant.