Heimstätten mit hoher Dividende
Anteilseigner der Genossenschaft erhalten vier Prozent.
Neuss. Karl-Heinz Wittmann will oder kann sich nicht trennen. Der langjährige Vorstand der Neusser Heimstätten Baugenossenschaft, dessen Ausscheiden schon vor einem Jahr der Mitgliederversammlung mitgeteilt wurde, musste an gleicher Stelle ein Jahr später der Rücknahme seiner Abberufung zustimmen. Es gebe einige juristische Probleme bei der Formulierung einer neuen Satzung zu klären, hieß es zur Begründung. Die angekündigte Vorstellung eines Nachfolgers entfiel damit, könnte aber noch in diesem Jahr nachgeholt werden.
Wittmann und sein Vorstandskollege Stefan Leufen, die beide ehrenamtlich ihren Dienst in der 1947 unter dem Namen Selbsthilfe gegründeten Genossenschaft versehen, konnten den verbliebenen 274 Mitgliedern eine solide Bilanz vorlegen. Weil ein Jahresüberschuss in Höhe von 98 000 Euro erwirtschaftet wurde, kann die NHB auf jeden der noch gehaltenen 874 Anteile eine Dividende von vier Prozent ausschütten. Das sei der Höchstsatz dessen, was nach dem Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz zulässig ist. Die Restsumme wurde dem Eigenkapital zugeführt, das auf fast 2,4 Millionen oder 45,2 Prozent der Bilanzsumme anstieg.
Angesichts der geringen Verschuldung, die auf 358 Euro pro Quadratmeter sank, verfügt die NHB nach Angaben von Vorstand und Aufsichtsrat auch in Zukunft über ausreichende Mittel, um die Wohnqualität in den 102 Wohnungen der Genossenschaft weiter zu verbessern. Nachdem in den beiden Vorjahren jeweils rund eine Million Euro in den Bestand investiert wurden, wandte die Genossenschaft dafür im Jahr 2014 nur noch etwas mehr als 60 000 Euro auf.
Die Genossenschaft lege Wert darauf, erklärte Heinz Hutmacher als Aufsichtsratsvorsitzender, dass die 13 Mehrfamilienhäuser im Bestand vor allem „wärmetechnisch auf Vordermann gebracht werden, damit die Heizkosten sinken“. Das sei bisher überall gelungen. Neubauvorhaben gab und gibt es nicht.
Die Genossenschaft hat im Vorjahr das operative Geschäft wie die Buchhaltung auf die Immobilienverwaltung Rewo übertragen, eine 100-prozentige Tochter des Bauvereins Grevenbroich. Sie bleibe aber selbstständig, betont Hutmacher.