Fräse entfernt den Rasen im Stadion
Das Grevenbroicher Schlossstadion erhält bis Anfang September einen modernen Hybridrasen.
Grevenbroich. Seit gestern bereitet eine Spezialfräse dem TuS-Rasen den Garaus. Damit wird der erste Schritt zur Sanierung des Schlossstadions getan. Voraussichtlich Anfang September sollen die Grevenbroicher Fußballer auf einem neuen Hybridrasen spielen können. Die Stadt investiert rund 275 000 Euro in das Projekt. Es staubte gewaltig, als die Fräse, die vorwiegend im Straßenbau eingesetzt wird, gegen 6 Uhr zum ersten Mal ihre Schneiden auf dem Spielfeld ansetzte. Sieben Sattelschlepper standen bereit, um das Material in den Tagebau Garzweiler zu transportieren. „Direktor Lutz Kunde hat uns erlaubt, den Rasen dort zu verkippten“, sagt Sportamtsleiter Friedbert Hamacher: „Damit sparen wir Entsorgungskosten.“ Zuvor hatten Experten die Oberfläche auf ihre „Gruben-Tauglichkeit“ geprüft. Genau 88 Fahrten waren erforderlich, um das Grün wegzuschaffen.
Friedel Geuenich, Fußballchef TuS Grevenbroich
Heute werden noch einige Restarbeiten erledigt, bevor ab Dienstag die eigentliche Arbeit beginnt. Der Platz wird eine neue Tragschicht erhalten, auf der anschließend eine Gewebematte mit Kunstrasenfasern verlegt wird. Darüber kommt eine 2,5 Zentimeter dicke Keimschicht, die mit Naturrasen eingesät wird. „Ich hoffe, dass es in dieser Zeit häufig und lange regnen wird“, erklärt TuS-Fußballchef Friedel Geuenich: „Wir haben zwar eine Sprenkelanlage im Stadion, doch bei einem warmen Sommerregen wächst der Rasen einfach besser.“
Künftig werden etwa zehn Prozent des Spielfeldes aus Kunstfasern bestehen, der Rest aus Naturrasen. Ein Vorteil für die Fußballer: Ein Hybridrasen gilt generell als ganzjährig bespielbar. Friedel Geuenich ist sich sicher, dass das Schlosstadion damit zu einem Vorzeigeobjekt in der Region wird: „Die Firma Eurogreen verlegt bei uns ihren ersten Hybridrasen in Nordrhein-Westfalen — sie wird hier alles geben.“
Vier Jahre lang hat der TuS auf die Sanierung seines Spielfeldes gewartet, dass es nun endlich losgeht, freut den Fußball-Chef: „Für unseren Verein mit 750 Mitgliedern markiert der Hybridrasen so etwas wie einen Neuanfang. Wir werden künftig noch viel aktiver für den Fußballsport werben — und wollen auch Mädchen motivieren, beim TuS eine Mannschaft zu gründen“, sagt Friedel Geuenich. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten schon im Juni beginnen. Aus Rücksicht auf die Benefizveranstaltung „Kick für den Frieden“ wurden sie um einige Wochen verschoben. „Damit wird der Hybridrasen nicht zum Beginn der Saison im August fertig“, so der Fußballchef. In der Zwischenzeit werden die Sportler auf umliegende Plätze ausweichen. „Wir befinden uns in guten Gesprächen mit den Vereinen“, betont Friedbert Hamacher.
Im nächsten Jahr soll auch das Kleinspielfeld hinter dem Stadion mit einem Kunstrasen ausgestattet werden. Die Sportverwaltung hat das 276 000-Euro-Projekt für den Etat 2016 angemeldet. Über das Vorhaben entscheidet die Politik in ihren Haushaltsberatungen.