Hundezählung hat sich gelohnt

Grevenbroich nimmt durch die Aktion mehr Hundesteuer ein als geplant. Das Plus beläuft sich auf etwa 100 000 Euro.

Grevenbroich. Die Stadt hat das Ergebnis der Hundebestandsaufnahme vorgelegt. Rathaussprecherin Ines Hammelstein betont, dass die Maßnahme ein Erfolg war. „Wir haben 570 bisher nicht versteuerte Hunde ermittelt. Sie wurden zum Teil auch rückwirkend steuerlich veranlagt.“ Insgesamt kassiert die Stadt nun deutlich mehr Hundesteuer als vor der Erhebung. In diesem Jahr flossen rund 627 000 Euro (Stand: 9. Dezember) in die Stadtkasse, laut Haushaltsansatz wurde mit 520 000 Euro kalkuliert. Auch für die kommenden Jahre wird mit höheren Einnahmen gerechnet. Die einmaligen Kosten für die Hundezählung — rund 28 000 Euro — haben sich bereits amortisiert. Zudem mussten Halter, die ihre Hunde nicht ordnungsgemäß gemeldet hatten, insgesamt rund 30 000 Euro an Bußgeld zahlen.

Die Hundebestandsaufnahme wurde durch den externen Dienstleister „Springer Kommunale Dienste“ durchgeführt. Ziel der Stadt war es, bislang nicht gemeldeten Hunden auf die Spur zu kommen und deren Besitzer zur Kasse zu bitten. Mitarbeiter des externen Dienstleisters hatten zwischen 23. April und 14. Juli alle Haushalte im Stadtgebiet befragt. Die Stadt wollte damit neben Mehreinnahmen bei der Hundesteuer auch Steuergerechtigkeit schaffen. Alles in allem sei die Hundebestandsaufnahme problemlos durchgeführt worden. Die Zählung begann mit einem Ausgangsbestand von 4647 Hunden.

Im Rathaus wurde vor Beginn damit gerechnet, dass es in Grevenbroich 250 bis 500 nicht registrierte Hunde gibt. Dies entspricht einer Dunkelziffer von fünf bis zehn Prozent. Diese Schätzung wurde im Zuge der Zählung übertroffen. Nach der Erfassung durch den externen Dienstleister begann im Rathaus die eigentliche Arbeit. „Es wurden potenzielle Hundehalter auf ihre Hundehaltung hin angeschrieben und gebeten, sich innerhalb einer Frist zum Sachverhalt zu äußern“, teilt die Verwaltung mit. „Zum Teil mussten die Hundehalter mehrfach mit Fristsetzung und sogar Androhung einer Schätzung angeschrieben werden.“ Es sei daher üblich, dass Hundezählungsprojekte bis zu neun Monate andauern.

Auch deshalb konnte das Ergebnis der Bestandsaufnahme erst jetzt vorgelegt werden. Zwar hinkt die Stadt damit ihrem Zeitplan hinterher. Denn eigentlich hätte die Hundezählung bereits längst abgeschlossen sein sollen. Zunächst war die Befragung gar für das vergangene Jahr geplant. Doch das wurde verschoben. Ziel war zudem, Überstunden zu vermeiden. Die Verwaltung legte Wert darauf, dass im Rathaus keine zusätzlichen Personalkosten entstehen. „Der Fachdienst Steuern, Gebühren und Beiträge hat das Projekt zusätzlich zum normalen Verwaltungsbetrieb bearbeitet“, heißt es aus dem Rathaus.

In der Schlossstadt werden 102 Euro fällig, wenn ein Hund gehalten wird. Bei zwei Hunden sind es 121 Euro je Tier, bei drei oder mehr Vierbeinern müssen pro Nase 140 Euro gezahlt werden. Die Halter von „Gefährlichen Hunden“ zahlen eine Steuer von 400 Euro je Tier. In diese Kategorie der gefährlichen Hunde fallen 13 Hunderassen sowie deren Kreuzungen, unter anderem Rottweiler, Bullterrier oder American Bulldog.