„Ikea-Brücke“: Baufirma ist in finanziellen Schwierigkeiten
Derzeit ruhen auf der Baustelle für das Brückenwiderlager die Arbeiten.
Kaarst. Eineinhalb Monate nach dem offiziellen ersten Spatenstich für Kaarsts größtes und wahrscheinlich wichtigstes Straßenbauprojekt liegen die Arbeiten an der „Ikea-Brücke“ still. Während die Bagger auf der Holzbüttgener Seite, zwischen Hüngert und Hanns-Martin-Schleyer-Straße, weiter rollen, tut sich auf der anderen Seite der Neersener Straße nichts. Seit gut einer Woche hat sich an der holzverschalten Baustelle für das nördliche Brückenwiderlager kein Arbeiter mehr blicken lassen.
„Das beauftragte Bauunternehmen hat die Arbeiten einstellen müssen, weil es sich in finanziellen Schwierigkeiten befindet“, bestätigte Volker Jansen, Geschäftsführer des von Ikea beauftragten Planungsbüros Skribbe-Jansen aus Münster. „Weil der Auftrag in einer öffentlichen Ausschreibung vergeben wurde, müssen wir, was eine mögliche Kündigung des Vertragsverhältnisses betrifft, gewisse Spielregeln einhalten.“ Noch, sagt Jansen, gebe es keinen Insolvenzantrag. „Dem Unternehmen wurde eine Frist gesetzt, bis wann die Arbeiten wieder aufgenommen werden müssen. Sollte sich bis dahin nichts tun, gehen wir davon aus, dass wir kündigen können, aber auch das muss erst rechtlich überprüft werden.“
Fakt ist: Die Straßen- und Kanalbauarbeiten für die K 37n sind vom Brückenbaustopp derzeit noch nicht betroffen. Noch haben die Arbeiter auf der Hüngert-Seite genug zu tun. Probleme, sagt Helmut Lenzen, Tiefbauamtsleiter beim Rhein-Kreis Neuss, könnten sich aber in ein paar Wochen ergeben, wenn das Straßenbauunternehmen vor die Schalung des Widerlagers stößt. „Die Straße wurde bislang nicht bis an die Brücke herangebaut. Wenn die Arbeiten nicht wieder aufgenommen werden, kann die Lücke nicht geschlossen werden. Das hätte dann auch Auswirkungen auf den Straßenbau.“ Hinzu kommt: Um die Neersener Straße verbreitern zu können, müssen Straße und Widerlager hin- und her geschoben werden. „Noch sind wir im Zeitplan“, so Lenzen. „Aber in sechs bis acht Wochen müssen wir wissen, wie es weitergeht.“ Das ist auch Volker Jansen klar: „Unser Ziel ist es, die Arbeiten an der Brücke so schnell wie möglich wieder ans Laufen zu bringen.“ Mittlerweile seien bereits die nächstplatzierten Unternehmen auf der Bieterliste kontaktiert worden. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung.“