Jägermajor Klaus Lauer schlägt Satzungsänderung vor
Auf der Versammlung der Holzbüttger Schützen gab es viel Gesprächsstoff — darunter der Streit um Hubertusmajor Josef Karis, fehlende Königsanwärter und der Festplatz.
Kaarst. Die Bemerkung war ein Indiz dafür, dass es interessant werden könnte: „Das ist eigentlich nichts für die Öffentlichkeit“, sagte Thomas Tillmann, bei den Holzbüttger Schützen für die Pressearbeit zuständig, zu Beginn der Chargiertenversammlung im Bischofshof. Die Sache „Josef Karis“ wurde ausgeklammert, der Hubertusmajor hat heute einen Termin mit dem Bruderschaftsvorstand. Er hielt sich an dem Abend mit Wortbeiträgen bewusst zurück.
Kommentar eines Schützen zum diesjährigen Festplatz
Brudermeister Volker Schöneberg betonte erneut: „Ob ein Major reitet oder zu Fuß geht, entscheidet allein das betreffende Corps — das ist in Holzbüttgen so.“ Zu Josef Karis, dem einzigen Major, der noch reitet, reimte ein Schütze: „Was nützt das beste Pferd, wenn der Major darauf nichts wert?“
Auf der Versammlung wurde Klartext geredet. Jägermajor Klaus Lauer regte eine Satzungsänderung für die Mitgliederversammlung im Januar an: Zurzeit ist es noch so, dass nur die berittenen Majore beratende Vorstandsmitglieder sind, Fußgänger wie er dagegen nicht. Das solle geändert werden, dazu müsse die Satzung im Januar überarbeitet werden.
Franjo Rademacher richtete einen Appell an die Schützenbrüder, beschwor die gute Gemeinschaft und forderte: „Egomanen, die der Bruderschaft schweren Schaden zufügen, sollten gehen, ausgeschlossen werden oder sich wandeln.“ Er verzichtete bewusst darauf, Namen zu nennen. Und bekam reichlich Applaus. Und er schmeichelte den Schützen: Die Gemeinschaft sei so gut, dass er es bereue, erst so spät Mitglied der Bruderschaft geworden zu sein. „Wir sollten miteinander und nicht gegeneinander arbeiten“, riet Oberst Patrick Winterhoff.
Einar Rasmussen, der nach dem Tod von Karl-Heinz Cremer als stellvertretender Kassierer für die Finanzen verantwortlich ist, stellte derweil klar: „Die Holzbüttger Bruderschaft hat kein Problem mit ihren Finanzen.“ Er belegte dies mit entsprechenden Zahlen.
Brudermeister Volker Schöneberg dankte Michael Toenneßen, der als König trotz gesundheitlicher Probleme seinen Teil dazu beigetragen habe, „dass gut und schön gefeiert wurde“. Ein Nachfolger konnte nicht gefunden werden. Das sei „unschön“. „Der Vorstand hat keinen Termin für ein Nachschießen festgesetzt. Wenn jemand Interesse bekundet, Schützenkönig zu werden, müssen wir gucken, was wir machen“, erklärte Schöneberg, der für seine Entscheidung am Schützenfest-Dienstag noch einmal Kritik einstecken musste: Nachdem kein Königsbewerber gefunden worden war, sollte jeder Schütze zwei Euro Strafe zahlen.
Ein Schütze bewertete den Festplatz, wie er sich in diesem Jahr präsentierte: „Voll schrott.“ Er habe freie Sicht bis Büttgen gehabt, so spärlich sei der Platz bestückt gewesen.
