Stadt Neuss dankt den vielen Ehrenamtlern

Rund 650 von ihnen wurden zum Fest in den Rennbahnpark geladen.

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Neuss. „Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger“ — mit diesem Zitat des griechischen Politikers Perikles eröffnete Bürgermeister Reiner Breuer am Samstag das große Dankeschönfest der Stadt Neuss für alle ehrenamtlich Tätigen. Dass es in Neuss eine Menge guter Bürger gibt, bewies die Zahl der Gäste: 650 Eingeladene waren zum Rennbahnpark gekommen.

„23 Millionen Freiwillige engagieren sich in Deutschland, sechs Millionen in Nordrhein-Westfalen, geschätzte 50 000 in Neuss — ihr herausragendes Engagement gibt Unterstützung, Wärme und menschliche Begleitung und zwar in vielen Bereichen“, sagte der erste Bürger der Stadt. Vor allem angesichts der aktuellen Flüchtlingswelle hätten Ehrenamtler Enormes geleistet, um aus Flüchtlingen „Neu-Neusser“ zu machen. Breuer stellte im persönlichen Gespräch aber auch klar, dass Ehrenamtler kein Ersatz für Fachkräfte seien: „Für traumatisierte Menschen braucht man Fachpersonal“, erläuterte Breuer.

Er dankte im Namen der Stadt allen Freiwilligen, die für einen mindestens fünfstündigen Einsatz pro Woche die Ehrenamtskarte mit Vergünstigungen im Kultur- und Sportbereich erhalten können. „Lassen Sie uns gemeinsam feiern“, rief Breuer allen zu, bevor er sich unter die Menschen mischte.

„Hier draußen ist es viel schöner als früher im engen Zeughaus“, erklären Ute und Wolfgang Jenke, beide aktiv im Laufsportverein Rosellen. Zum ersten Mal dabei war Annette Temp (75), seit acht Jahren in der Hospizarbeit tätig. „Ich lasse mich überraschen, was alles geboten wird“, sagte sie. Auch für Mechthild Nachtwei Klose war die Teilnahme eine Premiere: „Ich finde es eine tolle Geste und Anerkennung, ein Fest auszurichten“, so die Meinung der Lesementorin an der St.-Peter-Grundschule in Rosellen.

Die nur wenigen Kinder zeigen, dass das Ehrenamt Nachwuchs braucht. „Wir haben den Schülerehrenamtspreis 2016 ins Leben gerufen“, erklärte Reiner Breuer den Anreiz, mit der die Stadt mehr junge Menschen für das Ehrenamt gewinnen möchte.