Jüngster Korpsführer feiert Debüt

Der 32-jährige René Matzner wird die Jäger beim nächsten Schützenfest auf den Neusser Markt führen.

Foto: Lothar Berns

Neuss. Sascha Karbowiak (28), Ben Dahlmann (32), André Uhr (38), Markus Degen (40) und jetzt René Matzner (32) — die Boygroup der Höchstchargierten in den Korpsführungen wächst. Doch die Wahl Matzners an die Spitze der Jäger bedeutet noch einmal einen Sprung in eine neue Dimension. Wurden bislang junge Schützen ausnahmslos zu Adjutanten berufen, wird nun erstmals einer der Youngster ein Traditionskorps auf den Markt führen. René Matzner, seit wenigen Tagen im Amt, ist der jüngste Korpsführer im Regiment. Gestern Abend gab er beim Gänseessen in diesem Kreis sein Debüt.

Auf seine Ziele für das neue Amt angesprochen, drückt René Matzner erst einmal auf die Bremse. Sein erstes Jahr als Major sehe er als Lehrjahr. Er sei zufrieden, wenn es ihm zunächst gelänge, „die sehr gute Arbeit von Hans-Jürgen Hall zu stabilisieren und fortzuführen“. Sein Vorgänger habe den Jägern ihren Stolz zurückgegeben. So gehe er „mit Respekt“ an seine neue Aufgabe heran, sagt Matzner, „aber auch mit dem Selbstvertrauen, dass ich es gemeinsam mit dem Vorstand, den Zugleitungen und allen Jägern schaffen kann“. Sein strategisches Ziel sei es, das Jägerkorps vital zu erhalten und den Zulauf der jüngeren Schützen zu erhöhen.

Wie er seine Ziele erreichen will, verrät Matzner noch nicht. Er komme nicht mit fertigen Rezepten, sondern werde sich zunächst einmal einarbeiten. Das gelte im ersten Schritt korpsintern. Gegenwärtig bespricht er sich mit den Vorstandsmitgliedern. Über die Zeit werde er auch alle Züge kennenlernen, „um deren Vielfalt und Individualität zu erleben.“ Zur Einarbeitung und Verzahnung gehöre es aber auch, das Jägerkorps im Schützenverein gegenüber Komitee sowie Regiments- und Korpsführungen zu vertreten und es zu verzahnen: „Ich bin aber immer in erster Linie der Sachwalter der Jäger-Interessen.“ Darum werde er genau auf die Stimmen und Stimmungen aus dem eigenen Korps hören. Als „relativ junger Mann“ freue er sich, dass er von Peter Wallrawe begleitet werde, der schon den Majoren Gerd Scheulen und Hall als Adjutant gedient habe: „Peter ist ein guter Mann, kompetent und loyal. Dabei ist er immer bodenständig geblieben. Das schätze ich.“ Der Majors-Alltag beginnt für René Matzner am 8. Januar mit der ersten Zugführer-Versammlung der Jäger.

René Matzner entstammt einer angesehenen Metzger-Familie aus Neuss, deren zweiten Standort, ein Geschäft in Oberkassel, er führt. Da „15-Stunden-Tage nicht selten“ seien, müsse er sich gut organisieren, um Beruf und Ehrenamt in Einklang zu bringen: „Aber wir Jäger sind ja diszipliniert.“ Außerdem unterstützen ihn Freundin Anna sowie Vater Leopold (Schützenlust) und Bruder Christian (Grenadiere), die sich auch für Schützen begeistern. Eine Majorsuniform ist in Auftrag gegeben, der Reitunterricht startet im Januar. Hat er schon mal auf einem Pferd gesessen. „Keine Sorge, ich werde die Jäger durch die Stadt führen“, sagt der Metzgermeister, „ich habe keine Angst vor Tieren.“