Wie in den Vorjahren ist auch diesmal die Bandbreite der Arbeiten sehr groß, wobei die Malerei überwiegt. Der Kulturmanager Klaus Stevens hält diese Ausstellung für sehr wichtig: "Hier kann jeder seine Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zeigen. Es gibt keine Jury, die die Arbeiten vorher bewertet." Obwohl die Arbeiten nicht fachlich beurteilt wurden, ist das Niveau ansehnlich. Das neue Ausstellungskonzept, bei dem in diesem Jahr erstmalig die Bilderwände nicht in einer langen Reihe, sondern in einer Art "Boxengasse" platziert sind, kommt bei den Besuchern gut an.

Malerei in allen Facetten, realistisch, naturalistisch, abstrakt oder verträumt, dazu Skulpturen, Glasvasen, Holzschnitzereien und Filzarbeiten gibt es zu betrachten. Immer stärker hält auch die Fotografie Einzug in die Ausstellung. Die Arbeiten der langjährigen Kaarster Kulturausschussvorsitzenden Dagmar Träger sind beeindruckend. Träger zeigt in erster Linie fotografische Zufallsprodukte. Ihre Doppelbelichtungen wirken surreal und zeigen farbliche Akzente von Popart.

Viel konkreter sind da die Holzschnitzarbeiten des ältesten Teilnehmers dieser Ausstellung: Der 92-jährige Ocke Bauer begann vor 30 Jahren nach seiner Pensionierung damit, Figuren aus unterschiedlichen Hölzern zu schnitzen. Seine Kunstwerke spiegeln dabei eine Verbindung zu seiner ostfriesischen Heimat wider.

Ebenfalls positiv: Die Ausstellung bietet nicht nur etwas fürs Auge - sie bildet für Kunstschaffende und Besucher auch eine gute Kommunikationsplattform. Alle Künstler waren am Eröffnungstag anwesend und führten viele Gespräche mit den Besuchern. Zudem wechseln sich die Künstler täglich als Betreuer der Ausstellung ab und geben auch Auskunft über ihre Arbeiten.