Dormagen: Alte Schätzchen mit und ohne Trichter

Eröffnung: Seit Samstag präsentiert das Radio- und Phonomuseum alte Radios und Grammofone.

Dormagen. Seit Samstag ist die Stadt um eine Kulturstätte reicher - in den Räumen der ehemaligen Baptistenkirche kann ab sofort ein Radio- und Phonomuseum besucht werden. Schon beim Betreten der Räume fallen die unterschiedlichen Apparate ins Auge. Grammofone mit und ohne Trichter erinnern an alte Filme und schicken die Gedanken auf eine Zeitreise in die Stummfilmzeit, als Charly Chaplin an der Kurbel drehte. Kleine und große Trichter, gebogene Tonabnehmerarme und Schellackplatten entlocken nicht nur Kennern anerkennende Blicke.

Dass es zu dieser Museums-Eröffnung kam, ist den Betreibern Volkmar Hess und Helmut Dietsch zu verdanken, die ohne Förderung von öffentlicher Hand das Museum auf die Beine stellten. "Ich wollte schon vor längerer Zeit ein Museum für meine Sammlung eröffnen, aber erst durch die Zusammenarbeit mit Volkmar Hess wurde dieser Traum wahr", so Helmut Dietsch. Er erwarb die Gebäude an der Bahnhofstraße 2-4 vor zwei Jahren von der Dormagener Baptisten Gemeinde.

Das Museum bietet in drei kleinen Räumen eine Dauerausstellung mit einer Auswahl von Radiogeräten und Grammophonen sowie eine Bibliothek.

Die Wechsel-Ausstellung "Phono und Radio in NRW" verdeutlicht eindrucksvoll, wie vielfältig die Radios einst waren. Es türmen sich hunderte Empfangsgeräte auf Regalen. Unwillkürlich drängt sich der Vergleich zu einem modernen Elektronikgeschäft auf, dessen Angebot mal eben um 50 Jahre in die Vergangenheit versetzt wurde. Alle Geräte wurden restauriert und funktionieren auch. Wer nach bestimmten Stücken sucht, wird durch Schilder an den Geräten entlang geführt, und nach kurzer Suche findet sich auch das alte Radio aus Omas Küche.

Nur auszustellen ist den Museumsmachern aber nicht genug, sie setzen auf ein Rahmenprogramm, das thematisch und musikalisch die Epochen von den Anfängen des Radios bis heute beleuchtet. So wird es am Sonntag, 27. Juni, einen rheinischen Nachmittag im Stil der 1920/30er Jahre geben. Bis Jahresende sind weitere Themennachmittage geplant, die jeweils sonntags von 15-17 Uhr stattfinden. Der Eintritt ist kostenlos.