Kaarst: Neue Brücke zum Gewerbegebiet geplant

Bauprojekt: Eine Überführung soll die bisherige Schranke überflüssig machen. Derzeit berät ein Gremium darüber, das neue Gebiet nicht aus Steuergeldern zu finanzieren, sondern durch einen Eigenbetrieb der Stadt zu führen.

Kaarst. Das Gewerbegebiet Hüngert floriert. Zahlreiche Firmen haben sich in Holzbüttgen angesiedelt. Doch die Freiflächen werden knapp. Um ein neues, an Hüngert angrenzendes Gewerbegebiet zu schaffen, hatte die Stadt im vergangenen Jahr bereits Grundstücke gekauft. Arbeitstitel der neuen Flächen: Hüngert II.

Was der Stadt für diesen Bereich jedoch seit längerem ein Dorn im Auge ist, ist die eher schlechte Verkehrsanbindung. "Der Autoverkehr soll in das Gebiet geführt werden, ohne dass Bahnschranken überquert werden müssen", sagt Bürgermeister Franz-Josef Moormann.

Dafür soll eine Brücke gebaut werden, die, wie der Technische Beigeordnete Manfred Meuter sagt, "die Regiobahn, den Nordkanal und die Landstraße überqueren soll." Konkret soll das neue Bauwerk, mit dem auch die Anbindung an das bisherige Gewerbegebiet Hüngert verbessert würde, von der Hans-Martin-Schleyer-Straße bis zur Landstraße 390 führen und neben dem Autoverkehr auch Spuren für Fußgänger und Radfahrer bereit halten.

Die bisherige Schranke wird dann überflüssig und soll wegfallen. "Mit Ampelanlage und Rampen auf jeder Seite wird die Brücke etwa 6,5 Millionen Euro kosten", sagt Manfred Meuter.

Der Beigeordnete sei dankbar, dass der Rhein-Kreis Neuss das Brücken-Projekt unterstützt und die Planung für das Bauwerk erstellt. Wann genau die Überführung fertig sein soll, kann von offizieller Seite zurzeit noch nicht beantwortet werden.

Jedoch sagt Meuter: "Die Brücke soll kurzfristig realisiert werden. Wenn die Planung fertig ist, muss die Stadt das so genannte Planrecht schaffen. Dann kann der Kreis beim Land NRW einen Antrag auf Aufnahme ins Bauprogramm stellen."

Die detaillierte Planung von Hüngert II ist derzeit noch Zukunftsmusik - und somit auch die Fertigstellung des 55 Hektar Bruttofläche großen Gebiets. "Weil es sich hauptsächlich um landwirtschaftlich genutzte Flächen und nicht um Brachflächen handelt, ist es schwierig, mit Interessenten Verhandlungsgespräche zu führen", erklärt Moormann.

Derzeit berät ein Gremium darüber, das neue Gebiet nicht aus Steuergeldern zu finanzieren, sondern durch einen Eigenbetrieb der Stadt zu führen. Moormann: "Noch vor den Sommerferien erwarten wir in dieser Sache genauere Ergebnisse."