Kaarst. Auf einen römischen Steinsarg sind Bauarbeiter bei der Erweiterung eines Golfplatzes in Kaarst nahe Düsseldorf gestoßen. Die Bestattung habe dank eines besonders sensiblen Baggerfahrers rasch und unbeschädigt geborgen werden können, sagt der Archäologe Michael Gechter. In dem sehr schlichten Sarg aus Tuffstein haben sich in Hüfthöhe des Skelettes eine Münze und in allen vier Ecken unbenutzte Räuchergefäße für Weihrauch gefunden, erklärte der Wissenschaftler. Der Sarg sei auf Grund besonderer Merkmale auf die Zeit um 180 nach Christus zu datieren und stelle damit die früheste Körperbestattung im nördlichen Rheinland dar, sagte der Archäologe des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege. Zuvor waren die Toten eingeäschert worden Die auf den ersten Blick einfache Bestattung stamme aus einer Epoche, als nicht reiche Beigaben, sondern lediglich die Benutzung eines Steinsarges den hohen Status des Toten zeigen sollten. Vermutlich stamme das Skelett, dessen Geschlecht noch nicht geklärt sei, von einem wohlhabenden Bewohner eines Gutshofes (villa rustica) in der Nachbarschaft. Als technische Besonderheit sei der Sarg von dem römischen Steinmetz so sorgfältig gearbeitet worden, dass Trog und Deckel dicht abgeschlossen hätten. Der Archäologe: "Das ist das erste Mal, dass ich so etwas im Rheinland sehe." In unmittelbarer Nähe des steinernen Sarges seien auch Spuren von römischen Brandgräbern entdeckt worden.
Kaarst: Römischer Steinsarg auf Golfplatz entdeckt
Bei der Erweiterung eines Golfplatzes sind Bauarbeiter in Kaarst auf einen vollständigen römischen Steinsarg gestoßen.
14.08.2007
, 00:00 Uhr