Statistik: Neuss bleibt die Stadt der Pendler

Zwei Drittel aller Arbeitsplätze in Neuss wurden im Sommer 2006 von „Einpendlern“ besetzt. Dieser Wert wird selbst von Düsseldorf nicht erreicht.

<strong>Neuss. Neuss ist und bleibt die Stadt der Pendler. Nach wie vor gibt es deutlich mehr Menschen, die zum Arbeiten in die Stadt kommen, als Personen, die ihren Arbeitsplatz außerhalb von Neuss haben. Auch die neuesten statistischen Zahlen, die zum Stichtag 30. Juni 2006 erhoben und gestern vorgestellt wurden, belegen das.

10 000 mehr Ein- als Auspendler

Zwei Drittel aller (sozialversicherungspflichtigen) Arbeitsplätze in Neuss werden von Menschen besetzt, die außerhalb der Stadt wohnen. Die Zahl dieser so genannten Einpendler ist im Vergleich zum Vorjahr um knapp 800 auf 37 566 gestiegen. Dem stehen insgesamt knapp 27 500 Auspendler gegenüber; diese Zahl ist leicht gestiegen.

Einpendlerüberschüsse registrieren die Statistiker weiterhin in Bezug auf die benachbarten Oberzentren Krefeld und Mönchengladbach sowie den Kreisen Mettmann und Viersen, umgekehrt ist es bis auf Düsseldorf nur bei den Pendlerströmen von und zum Oberzentrum Köln.

Neuss ist im Kreisgebiet die einzige Stadt mit einem positiven Pendlersaldo. Vor allem in Kaarst leben viele Menschen, die an anderen Orten arbeiten: Der Auspendlerüberschuss liegt bei mehr als 6000 Personen; ähnlich ist die Situation in Meerbusch (Auspendlerüberschuss: fast 5800 Personen).

Generell ist in Neuss die Zahl der Einpendler in den vergangenen zehn Jahren stetig gestiegen. 1997 wurde jeder zweite Arbeitsplatz von Nicht-Neussern besetzt, jetzt sind es bereits 63,8 Prozent. Mit dieser Zahl liegt Neuss weiter deutlich über dem Durchschnitt (Düsseldorf: 60 Prozent).

Andreas Galland, Chef der städtischen Wirtschaftsförderung, bei der diese Zahlen ausgewertet werden, fasste die Ergebnisse gestern kurz zusammen: "Wir sind hier gern die stärkste Kraft. Ohne Neuss als wirtschaftlicher Motor wäre der Kreis arbeitsmarktpolitisch wohl eine Hartz-IV-Enklave."