Neuss: Kaninchen leiden an Pest

Die Krankheit grassiert in Neuss – sie trifft Hasen und Wildkaninchen.

Neuss. Seit einiger Zeit grassiert in Neuss und Umgebung wieder die so genannte Kaninchenpest. Diese durch das Myxomatosevirus ausgelöste Erkrankung tritt ausschließ-lich unter Hasen und Kaninchen auf. Hauptsächlich erkranken Wildkaninchen. Andere Tiere oder Menschen können sich nicht mit dem Virus anstecken, der zur Familie der Pockenviren zählt.

Wie das Umweltamt der Stadt Neuss mitteilt, erfolgt die Übertragung am häufigsten durch stechende oder beißende Insekten wie Mücken, Kaninchenflöhe, Zecken oder Läuse.

Das Virus kann aber auch durch Grünfutter weitergegeben werden, weshalb Kaninchenhalter zurzeit kein gesammeltes Futter verfüttern sollten. Außerdem ist eine Ansteckung durch direkten Kontakt von Tier zu Tier oder auch vom Menschen, für den die Krankheit selbst ungefährlich ist, zum Tier möglich. Peters Hilgers vom Umweltamt warnt: "Erkrankte Wildkaninchen dürfen auf keinen Fall angefasst werden." Für Hauskaninchen und -hasen bietet nur eine vorbeugende Impfung sicheren Schutz.

Für erkrankte Tiere gibt es keine spezielle Behandlung. Augenlider, Mund, Ohren und Nase schwellen an und entzünden sich. Nach zehn bis 14 Tagen endet die Krankheit meistens tödlich.

Wegen des milden Winters, so vermutet man bei der Unteren Jagdbehörde, haben viele schwächere Jungtiere überlebt; die fallen der krankheit jetzt schnell zum Opfer. Wie viele Wildkaninchen es überhaupt in Neuss gibt, weiß niemand. Abgeschossen wurden in der vergangenen Jagdsaison jedenfalls mehr als 4000 Tiere. Rückschlüsse auf den Gesamtbesstand lässt das allerdings nicht zu. Deutlich mehr Kaninchen als Einwohner, da ist Peter Hilgers sicher. uda/Red