Neuss. Nach fünf Monaten Bauzeit ist der Radfahrstreifen auf der Friedrich- und Zollstraße fertiggestellt. Damit soll nicht nur das Radfahren in der Stadt sicherer werden, sondern gleichzeitig auch etwas gegen die Feinstaubbelastung getan werden.
"Die Friedrichstraße ist eine der am stärksten befahrenen Straßen der Stadt. Mit diesem Radweg ist sie für Radfahrer sehr viel sicherer und daher auch attraktiver geworden", sagt Bürgermeister Herbert Napp. Denn durch durch die Verringerung der Fahrbahnbreite würde das Geschwindigkeitsniveau gedrückt werden. Thomas Weiler vom Amt für Stadtplanung hofft außerdem, dass jetzt mehr Menschen auf ihren Wagen verzichten und aufs Rad umsteigen.
Hintergrund für diesen Wunsch ist der im vergangenen Jahr gemessenen Feinstaubwert an der Friedrichstraße. 35 mal wurde im Jahr 2006 dort die vorgegebene Obergrenze von 50 Mykrogramm pro Kubikmeter überschritten. 35 mal ist laut Landesumweltamt erlaubt. Neuss blieb somit knapp im Rahmen, trotzdem wurde ein Aktionsplan mit Tempo-30-Maßnahmen und Nassreinigung der Fahrbahn eingeführt.
Ob die Maßnahmen aber überhaupt greifen, kann nicht festgestellt werden, denn das Landesumweltamt hat den notwendigen Messcontainer zum Jahreswechsel in einer anderen Stadt aufgebaut. "Wir besitzen 70 Stationen und der Bedarf ist riesengroß. Deshalb wird immer nur ein Jahr lang an einem Ort gemessen", erklärt Pressesprecherin Babette Winter. Erst im Jahr 2010 ist Neuss wieder für Messungen eingeplant.
Bis dahin setzt die Stadt erst einmal unwissend auf ihren Plan. So soll etwa die Radweglücke in der Jülicher Straße zwischen Dreikönigkirche und Friedrich-Ebert-Platz geschlossen werden. Im Herbst soll darüber im Ausschuss beraten werden.