Kaarsts Beigeordnete überrascht über geringes Interesse an Stromkonferenz
Aus Sicht der Stadt war Sigrid Burkhart mit Gesprächen aber zufrieden.
Kaarst. Zwei Tage lang wurden bei der Antragskonferenz zum Ausbau des Stromnetzes zwischen Osterath und Rommerskirchen in der Neusser Stadthalle Informationen und Argumente ausgetauscht, Fragen und Anregungen vorgebracht. Am Ende nahm der Übertragungsnetzbetreiber Amprion ein umfangreiches Pflichtenheft mit, das es in den kommenden Monaten zu bearbeiten gilt. „Das wird sicher ein halbes Jahr dauern“, schätzt Sigrid Burkhart, Technische Beigeordnete der Stadt Kaarst, die an beiden Tagen an der Konferenz teilnahm.
Sie zeigte sich mit dem Verlauf der Gespräche durchaus zufrieden: „Wir als Stadt Kaarst hatten Gelegenheit, unsere Anregungen und Fragestellungen einzubringen“, sagt Burkhart: „Im Grunde haben wir dem Vorhabenträger Amprion einen Gefallen getan, da wir verschiedene Punkte identifiziert haben, die in den bisherigen Unterlagen noch recht schwach ausgeführt waren.“ Sie habe den Eindruck gehabt, dass Amprion „noch nicht allzu tief in die Materie eingestiegen“ sei, die Antragsunterlagen nicht sehr ausführlich gewesen seien.
Verwundert äußerte sich die Dezernentin darüber, dass „die Resonanz der Öffentlichkeit relativ gering“ gewesen sei: „Außer Vertretern der verschiedenen Bürgerinitiativen habe ich nicht viele andere interessierte Bürger gesehen“, berichtet sie. Auch einige Kommunen, deren Gebiet vom geplanten Verlauf der Stromtrasse zwischen Osterath und Philippsburg in Baden-Württemberg tangiert werde, hätten sich zurückgehalten.
Vor allem umweltpolitische Fragen waren es, um die es am zweiten Konferenztag ging. Während in dieser Phase eine strategische Umweltprüfung genügt, forderten die Konferenz-Teilnehmer eine intensivere Betrachtung der Umweltauswirkungen, wie sie in der sonst zu einem späteren Zeitpunkt anstehenden klassischen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) erfolgt, so Sigrid Burkhart. Diese UVP sei zeitaufwendiger und kostenintensiver. Burkhart: „Amprion hat nicht eben freudig reagiert, die Notwendigkeit aber eingesehen.“