Sehenswürdigkeiten in neuem Licht

Historische Gebäude in Neuss sollen mit einem Lichtkonzept in Szene gesetzt werden.

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Neuss. Passend zu den Plänen der Kulturverwaltung zur einheitlichen Kennzeichnung historischer Gebäude hat der Beirat „Innenstadtstärkungsprogramm“ jetzt ein Lichtkonzept gebilligt, das von der Bremer Landschaftsarchitektin Anke Deeken entwickelt wurde. Das wird mit Geld aus dem Sonderfonds bezahlt, der nach dem Millionen-Deal für das Grundstück des Höffner-Möbelhauses gebildet wurde. Im Kern verfolgt das Vorhaben drei Ziele: Die Betonung der Zugänge zur City, die Inszenierung besonders markanter Gebäude und die Hervorhebung der mittelalterlichen Stadtmauer.

Das soll einheitlich und zurückhaltend geschehen, sagt Planungsdezernent Christoph Hölters. Kein Lichtfeuerwerk, keine quietschbunten Töne, sondern „Farben aus dem Spektrum weißen Lichts“. Und nein, sagt Hölters, auch danach werde man Neuss nicht vom Weltraum aus erkennen können. Zwei bis drei Jahre werde die Umsetzung dauern, erste Proben sollen aber schon bald zu sehen sein. Geplant ist, am Kehlturm anzufangen. Über die Details hat aber noch die Politik zu entscheiden. Der Beirat, in dem auch die Parteien Sitz und Stimme haben, ist kein Beschlussgremium.

Die Millionen aus dem Innenstadtstärkungsfonds kommen damit langsam in den Umlauf — und entwickeln Wirkung.

Christoph Napp-Saarbourg, Vorsitzender der Heimatfreunde

Im Dezember hatte die Politik noch 200 000 der jährlich 300 000 zur Verfügung stehenden Euros ins neue Jahr schieben müssen, nun werden erste Projekte abgeschlossen. Ende Januar geht der virtuelle Hauptstraßenzug, der mit kostenlosem W-Lan zwischen Obertor und Hauptbahnhof verbunden ist, im Internet online, das Lichtkonzept folgt. Eine weitere investive Maßnahme, folgt. Denn die Höffner-Millionen sollten nicht für etwas ausgegeben werden, was — wie zuletzt die Neugestaltung des Konvents — Kernaufgabe der Stadt ist.

Deeken hatte den Auftrag für das Lichtkonzept übernommen und dabei erstmals die Neuss besucht. Unvoreingenommen sei sie gewesen, sagt Deeken, die — aus Richtung Düsseldorf kommend - als erstes das Stadtpanorama mit St. Quirin sah und beeindruckt war. „Man kann sich nicht nur mit den Ortseingängen beschäftigen“, sagt Deeken überzeugt, die deshalb auch die in Beschlüssen zementierte Absicht der Politik aufgriff, die Stadtmauer deutlicher hervorzuheben.

Christoph Napp-Saarbourg, Vorsitzender der Heimatfreunde wie der Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss, freut sich darüber — und zwar in beiden Funktionen. Er würde den Blick zuerst auf den Durchgang vom Rheintorparkhaus zur Innenstadt lenken wollen, wo sich der für ihn schönste Rest der Stadtmauer befindet. „Wir müssen dem historischen Erbe etwas Gutes tun“, sagt er.