Neue Reisepässe: Zeigefinger hoch für mehr Sicherheit

Das Neusser Bürgerbürp bereitet sich vor: Ab 1. November enthalten Reisepässe auf einem Chip die Fingerabdrücke des Inhabers.

Neuss. Hand anlegen muss jeder, der ab dem 1. November einen neuen Reisepass beantragt. "Ein Fingerabdruckscanner erfasst dann den Abdruck und sorgt für nahezu fälschungssichere Chips auf den Pässen", erklärt Christoph Noeppel, stellvertretender Leiter des Neusser Bürgeramtes im Rathaus.

Seit diesem Wochenende ist das Amt gerüstet für den neuen Ablauf beim Ausstellen eines digitalen Reisepasses. Genau zwei Jahre nach der Einführung elekronischer Ausweisdokumente werden die Pässe nun in einer weiteren Stufe noch sicherer gemacht.

Zusätzlich zu den bereits bestehenden Daten werden die Fingerabdrücke des linken und rechten Zeigefingers die neu beantragten Ausweise zieren. Bislang reichte ein aktuelles Lichtbild des Antragstellers aus.

"Eine Verweigerung ist nicht möglich", betont Noeppel und auch im Fall einer Beeinträchtigung der benötigten Finger wird das Verfahren angewendet, dann eben am Daumen, Mittel- oder Ringfinger.

Die Fingerabdrücke sollen den Chip des Reisepasses mit fälschungssicheren Daten füttern. Reisepass und Eigentümer werden dadurch noch enger aneinander geschweißt, ein Missbrauch ist fast unmöglich. Die Fingerabdrücke dienen allein der Speicherung auf dem im Reisepass integrierten Chip. Nach dem Scannen werden sie zwar erst von der Bundesdruckerei in Berlin bearbeitet, wo die Pässe hergestellt werden, anschließend werden die Daten aber vollständig gelöscht. Auch die Passbehörden der Kommunen sind verpflichtet, nach Ausgabe des neuen Ausweisdokumentes die bei der Antragstellung genommenen Fingerabdrücke zu löschen.

"Drei Fingerabdrücke jeder Hand werden von uns gescannt. Die besten werden dann für die Herstellung des Passes verwendet", erläutert Noeppel das Prozedere. Früher oder später muss sich jeder dem Verfahren stellen, denn mit Ablauf des alten Reisepasses und der Antragstellung auf einen neuen ist das Verfahren verpflichtend. Wer dann keinen elektronischen Pass besitzt, muss damit rechnen, in verschiedene Länder nicht einreisen zu dürfen. So verweigern die USA schon jetzt jedem die Einreise, der keinen biometrietauglichen Reisepass besitzt.