Blumio ist HipHopper. Doch was ihn von vielen Vertretern seiner Zunft unterscheidet, ist, dass er nicht zu Gewalt aufruft, sondern sie auf ironische Weise verteufelt. Damit ist er die ideale Galionsfigur für das Projekt "Große Pause gegen Gewalt", das die Jugendeinrichtung Greyhound angestoßen hat.

Dabei sollen Schüler durch das Medium Musik für das Thema Gewalt sensibilisiert werden. Ob Ballerspiele am PC, Mobbing oder gar Amokläufe - "Gewalt ist allgegenwärtig, und wo können wir Jugendliche besser erreichen als an den Schulen?", erklärt Joachim Wittkowski vom Greyhound.

Das sieht Achim Fischer, Direktor an der Janusz-Korczak-Gesamtschule, nicht anders: "Wir stehen Projekten gegen Gewalt oder gegen Rechts immer offen gegenüber und pflegen ohnehin eine enge Kooperation mit dem Greyhound. So etwas kann unser Schulleben doch nur bereichern." Auch Eva-Maria Mühleis von der Kriminalprävention der Polizei unterstützt die Idee: "Es ist wichtig, so eine präventive Botschaft auch glaubhaft rüberzubringen. Das gelingt hier optimal."

Neun weitere Auftritte von Blumio sollen in Neusser Schulen folgen. Bei den Pausenhof-Events werden immer auch Flyer verteilt, die auflisten, an wen man sich wenden kann, wenn man bedroht oder gemobbt wird. Wünschenswert sei, dass die Thematik später auch im Unterricht behandelt wird, so Wittkowski.

Das Projekt wird von der Sparkasse finanziert, und das ist auch ein möglicher Hemmschuh bei dem Wunsch, die Idee auf andere Städte zu übertragen. "Ohne Sponsoren geht so etwas nicht", sagt Martin Hülbrock vom Greyhound.

An Blumio soll es jedenfalls nicht scheitern: "Ich glaube, ich bin der adäquate Mensch für so etwas", erklärt der HipHopper ganz unbescheiden.